Spiel am 6. Oktober Teilverbannung für Hannover-Fans beim Derby – das sagt Martin Kind
Lange war geplant, dass das Spiel Braunschweig gegen Hannover ohne Gästefans stattfindet. Ein Derby mit deutlich weniger 96-Fans ist nun der Kompromiss. Das gefällt zumindest einem wichtigen Klubvertreter.
Beim anstehenden Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 dürfen weniger Gästefans als üblich teilnehmen. Statt der üblichen 2.100 Fans von Hannover 96 sind nur 1.260 Anhänger zugelassen. Diese Entscheidung wurde nach den Vorfällen der letzten Saison getroffen, bei denen es zu Ausschreitungen und massivem Pyrotechnik-Einsatz kam.
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte ursprünglich auf zwei Derbys ohne Gästefans gedrängt, konnte sich jedoch nur teilweise durchsetzen. Sie erklärte die aktuelle Regelung als eine "allerletzte Bewährung" für die Anhänger beider Clubs.
Kind: Fan-Teilverbot ist "taktisch ganz klug"
Der langjährige Clubchef von Hannover 96, Martin Kind, begrüßt den Entschluss: "Vielleicht ist das taktisch ganz klug", sagte er der "Neuen Presse". Er betonte auch, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Stadionsicherheit bereits in beiden Städten umgesetzt wurden, wie neue Zäune auf der Gästetribüne und verbesserte Videoüberwachung in Hannover. "Damit vermitteln wir, dass wir diesen Auftrag der Politik ernst nehmen. Und wir sollten auch gemeinsam mit den Fans an einer vernünftigen Lösung arbeiten", sagte Kind.
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Die Fanhilfe Hannover prüft derzeit juristische Schritte gegen den Teilausschluss. Eine offizielle Stellungnahme des Vereins Hannover 96 gibt es bislang nicht. Auch Trainer Stefan Leitl wollte bei einer Pressekonferenz vor dem nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern keine Kommentare zur Entscheidung abgeben.
Verbote für Fans beim Derby
Das Niedersachsen-Derby findet am 6. Oktober statt. Fan-Utensilien wie Blockfahnen oder Choreografien sind für die Gastfans untersagt.
Die Rivalität zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 zählt zu den größten im deutschen Fußball. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um dieses Derby sind traditionell hoch, insbesondere nach den Ausschreitungen der jüngeren Vergangenheit. Die jetzige Regelung soll dazu beitragen, Spannungen zu reduzieren und ein sichereres Stadionerlebnis zu gewährleisten.
- Nachrichtenagentur dpa