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ZF in Region Hannover: Wackelt der Autozulieferer-Standort in Langenhagen?


Stellenabbau bei ZF
"Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz"

Von t-online, nh

11.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Automobilzulieferer ZFVergrößern des Bildes
Banner von ZF weht an Fahnenmast (Archivfoto): Bis zu 14.000 Stellen könnten bei dem Konzern wegfallen. (Quelle: Felix Kästle/dpa/dpa-bilder)
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Frustration und Zukunftsangst macht sich bei den ZF-Angestellten in der Region Hannover breit. Der Betriebsrat bezieht deutliche Stellung.

Der Konzern ZF ist hoch verschuldet, langfristig sollen 14.000 Stellen in Deutschland weichen. Die Konsequenzen könnten auch die Angestellten des Autozulieferers in der Region Hannover zu spüren bekommen. Insbesondere die Stellen der 350 Beschäftigten im Logistikzentrum in Langenhagen seien bedroht, schreibt die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) mit Verweis auf Arbeitnehmerkreise. In Tschechien entsteht derzeit ein neues Versandlager.

Der Konzern selbst distanziert sich von Spekulationen darüber, an welcher Stelle Kündigungen ausgesprochen werden könnten. Es stehe bislang nicht fest, "was die Pläne zu Neustrukturierung und Personalreduzierung für einzelne Standorte bedeutet", teilt ein ZF-Sprecher mit. Dies werde sich erst in den kommenden Wochen und Monaten herauskristallisieren.

Kündigungen bis 2026 ausgeschlossen

Die Angestellten wehren sich gegen den angekündigten Stellenabbau. In mehreren Städten finden in diesen Tagen Protestkundgebungen statt – auch in Hannover mit Unterstützung der IG Metall.

"Wir wollen dem geplanten Stellenabbau massiv entgegentreten und um jeden Arbeitsplatz kämpfen", kündigt Jens Schäfer, Betriebsratsvorsitzender für den ZF-Standort Hannover, an. Bis 2026 gibt es eine Standortvereinbarung, die Kündigungen in Langenhagen verhindert. Wie es danach weitergeht, steht nicht fest. Auch angesichts des neuen Versandlagers in Tschechien blickt Schäfer skeptisch in die Zukunft. Die Stimmung bei den Angestellten sei angespannt.

"Wir als ZF können uns nicht von den schwierigen Rahmenbedingungen in der Automobilbranche abkoppeln, wie etwa dem verzögerten Anlauf der E-Mobilität und hohen Produktionskosten vor allem am Standort Deutschland", begründete Personalvorständin und Arbeitsdirektorin Lea Corzilius jüngst die angekündigten Kündigungen. Ziel sei, den Konzern "zukunftsfähig auszurichten". Schäfer blickt kritisch auf die Argumentation.

"Immerzu wird auf Deutschland draufgehauen"

"Das Handeln des Vorstands wird von den Mitarbeitern als einseitig wahrgenommen – immerzu wird auf Deutschland draufgehauen, mit dem unterschwelligen Vorwurf: Ihr seid zu teuer", sagt er. "Das führt zu einer enormen Frustration." Der Konzern betreibe eine Politik gegen die Beschäftigten am Standort Deutschland.

In Deutschland gehört ZF gemeinsam mit Bosch und Continental zu den größten Autozulieferern. ZF hatte vor rund vier Jahren den Bremsenspezialisten Wabco übernommen und durch diesen Zukauf Schulden angehäuft. Zu Wabco gehörten zuvor auch unter anderem der Standort Hannover und das Versandlager in Langenhagen.

Verwendete Quellen
  • Telefonische Anfrage beim ZF-Betriebsrat Hannover vom 11. September 2024
  • Schriftliche Anfrage an ZF vom 11. September 2024
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