Hasskriminalität beim CSD Übergriffe auf queere Menschen: "Braucht mehr als warme Worte"
Beim Christopher Street Day in Hannover sind mehrere Menschen angefeindet worden. Niedersachsen soll nun präventiv gegen Queerfeindlichkeit vorgehen.
Nach den Vorfällen beim Christopher Street Day (CSD) am Samstag in Hannover fordert der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Niedersachsen-Bremen ein engagiertes Eintreten von Politik und Zivilgesellschaft gegen queerfeindliche Hasskriminalität. "Wenn queere Menschen mit Kieselsteinen beworfen werden, Beleidigungen ertragen müssen oder sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind, braucht es mehr als warme Worte, sondern eine konsequente Strafverfolgung und wirksame Gewaltprävention", sagte der LSVD-Landesvorsitzende Marco Neumann.
Die Angriffe beim CSD machten wütend und betroffen. Ein freies und sicheres Leben scheine für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen in Niedersachsen nicht unter allen Umständen möglich zu sein.
Niedersachsen soll präventiv gegen Queerfeindlichkeit kämpfen
Niedersachsen brauche einen Landesaktionsplan für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Dieser sollte vor allem präventiv wirken, flächendeckende Bildungsarbeit fördern und mit allen Kommunen umgesetzt werden. In ganz Deutschland stiegen die polizeilich erfassten Straftaten gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität.
Die Polizei hatte am Samstag Anfeindungen, handfeste Auseinandersetzungen und sexuelle Belästigungen registriert. Als queer bezeichnen sich nicht heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
- Nachrichtenagentur dpa