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Wunstorf: Wendung im Mordprozess unter 14-Jährigen – Neue Ermittlungen


Angeklagter spricht von Komplizen
Mordprozess in Wunstorf: Läuft ein Helfer des mutmaßlichen Killers frei herum?

Von t-online, pas, stk

Aktualisiert am 08.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Mitarbeiter der Spurensicherung der Polizei stehen an einem Leichenwagen, der auf einer Wiese in Wunstorf parkt (Archivbild): In der Nähe wurde im Januar die Leiche eines 14-Jährigen gefunden.Vergrößern des Bildes
Mitarbeiter der Spurensicherung an einem Leichenwagen auf einer Wiese in Wunstorf (Archivbild): In der Nähe wurde im Januar die Leiche eines 14-Jährigen gefunden. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa)
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Im Prozess um den heimtückischen Mord an einem 14-Jährigen in Wunstorf gibt es eine überraschende Entwicklung. Nun wurden neue Ermittlungen eingeleitet.

Im Fall des tragischen Mordes an einem gleichaltrigen Jugendlichen in Wunstorf (Region Hannover) nehmen die Ermittlungen eine überraschende Wendung: Der 14-jährige Angeklagte soll laut Karin Söfker, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, im Strafverfahren von einem möglichen Komplizen gesprochen haben. Zuvor hatte "Bild" berichtet.

Wie die "Hannoversche Allgemeine" (HAZ) nun berichtet, soll der mögliche Komplize "die Tötung mindestens mitgeplant und vorbereitet haben". Die Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte dies auf t-online-Nachfrage am Dienstag zunächst nicht, sagte jedoch: "Wir führen dahingehend derzeit Ermittlungen." Details nannte die Sprecherin am Dienstag jedoch weiter nicht, es gelte die Unschuldsvermutung. Unklar sei zudem, ob die Schilderung des jugendlichen Angeklagten den Tatsachen entspricht.

Insbesondere die Aussage des angeklagten 14-Jährigen, er habe den Leichnam des Schülers mit Steinen bedeckt, könnte darauf schließen lassen, dass er nicht allein gehandelt hatte. Die Steine könnten unter Umständen zu schwer gewesen sein, um sie allein anzuheben, lautet die Vermutung.

Der 14-Jährige muss sich derzeit wegen des Verdachts des heimtückischen Mordes vor dem Landgericht verantworten.

Junge verschwindet beim Spieltreffen

Laut unterschiedlichen Berichten soll der Anklagte seine Tat über mehrere Monate hinweg geplant haben. Auch ein Mobbing-Verdacht an der Schule stand im Raum.

Die beiden gleichaltrigen Jungen aus Wunstorf hatten sich Ende Januar zum Spielen getroffen, doch einer von ihnen kam danach nicht nach Hause zurück. Daraufhin hatte sein Vater ihn bei der Polizei als vermisst gemeldet.

Während der Suche soll der andere, nun angeklagte Achtklässler der Polizei gesagt haben, dass er den vermissten Jungen getötet und seinen Körper versteckt habe. Die Leiche des Jungen wurde dann auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei gefunden. Dort habe der mutmaßliche Täter den Klassenkameraden gefesselt und mit Klebeband geknebelt.

Jugendlicher mit Steinen getötet und verscharrt

Mit einem oder mehreren Steinen sei der Jugendliche dann getötet worden. Anschließend habe der Täter versucht, die Leiche zu verscharren. "Der Körper des Jungen war mit Steinen bedeckt", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft damals t-online.

Zuvor hatte der spätere Täter den Gleichaltrigen offenbar unter einem Vorwand auf das Gelände gelockt. Lesen Sie hier mehr dazu. Der Prozess findet aufgrund des Alters des Angeklagten hinter verschlossenen Türen statt.

Sollte sich der Verdacht gegen den möglichen Komplizen erhärten und sogar Anklage erhoben werden, würde eine gesonderte Verhandlung eröffnet werden. In diesem Fall müsste dann der jetzt vor Gericht stehende 14-Jährige als Zeuge gegen den möglichen Komplizen aussagen, so Söfker. Bedingung sei jedoch, dass er bis dahin rechtskräftig verurteilt sei. Falls nicht, könne er von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Karin Söfker, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover
  • Eigene Artikel bei t-online
  • bild.de: "Hatte Finn L. (14) einen Komplizen?"
  • haz.de: "Mord an Schüler in Wunstorf: Auch der mutmaßliche Komplize soll minderjährig sein" (kostenpflichtig)
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