In Großburgwedel Mitarbeiter von Ikea streiken am Freitag
Einige Mitarbeiter des Möbelriesen Ikea haben in Großburgwedel die Arbeit niedergelegt. Der Laden ist geöffnet – mit einer Einschränkung müssen Kunden dennoch rechnen.
Die Tarifverhandlungen im niedersächsischen Einzelhandel sind gescheitert. Nun hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des Möbelhändlers Ikea in Großburgwedel nahe Hannover zum Warnstreik aufgerufen.
Laut Angaben von Ikea seien 25 Beschäftige von insgesamt 235 Mitarbeitern am Freitag im Ausstand. Verdi-Sekretär Mizgin Ciftci sprach von rund 50 Beschäftigten, was mehr als die Hälfte der Belegschaft sei. Die Beschäftigten seien ihm zufolge "kämpferisch und wütend", nachdem die Arbeitgeber sie mit einem Angebot unterhalb der Inflation "abgespeist" hätten.
Ikea bemühe sich, die Einschränkungen für die Kunden so gering wie möglich zu halten. Das Einrichtungshaus habe zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Das Kundenrestaurant bleibe durch den Streik am Freitag aber geschlossen. Am Nachmittag öffnet es für das Spargelessen für Family-Mitglieder, das wie geplant stattfindet.
Streik bei Ikea: Verdi fordert 2,50 Euro mehr pro Stunde
Nach Verdi-Angaben hatte der Handelsverband Niedersachsen-Bremen eine Erhöhung der Einkommen im ersten Jahr um 3 Prozent und im zweiten Jahr um 2 Prozent vorgeschlagen, dazu sollte demnach eine einmalige Inflationsausgleichszahlung von maximal 1.000 Euro kommen. "Angesichts der dramatischen Inflation bedeutet das für die Beschäftigten Reallohnverlust heute und Altersarmut morgen", sagte Ciftci. Verdi fordere 2,50 Euro mehr pro Stunde, was für eine "typische Verkäuferin im Einzelhandel" eine Lohnsteigerung von mehr als 14 Prozent bedeutete.
Ciftci betonte: "Wir fordern existenzsichernde Löhne im Einzelhandel." Neun von zehn Verkäuferinnen erhielten nach 40 Arbeitsjahren eine Netto-Rente von unter 1.000 Euro: "Deswegen ist ein Streik jetzt die richtige Antwort."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Anfrage bei Ikea