Kampf gegen den Klimawandel Region Hannover stellt Krisenplan gegen extreme Hitze vor
Die Region Hannover hat einen "Leitfaden zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen" vorgestellt. Die Kommunen sollen somit besser auf Hitzewellen vorbereitet werden.
Die Jahresmitteltemperaturen in der Region Hannover steigen immer weiter an und könnten laut Prognosen langfristig bald um 3 Grad zunehmen. Dann würden in Hannover Temperaturen wie in Venedig oder Mailand herrschen. Eine Gefahr für die Gesundheit – nicht nur für Risikogruppen.
Um auf extreme Wetterphänomene vorbereitet zu sein, hat die Region Hannover am Mittwoch einen "Leitfaden zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen" durch die Kommunen vorgestellt.
Die Region (1,158 Millionen Einwohner) plant seit 2018, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Da dies allerdings nicht reicht, um die Auswirkungen der globalen Erwärmung zu stoppen, soll der Leitfaden mit konkreten Maßnahmen für die Kommunen helfen, die extreme Hitze mildern. Neben Warnstufen zu Temperaturextremen enthält der Plan ganz konkrete Maßnahmen für akute Hitzeperioden, aber auch Langzeitmaßnahmen. Ein Krisenplan also.
Region Hannover: Risikogruppen sollen gezielt geschützt werden
"Das ist eine Herkulesaufgabe", sagt Umwelt und Klima-Dezernent Jens Palandt "Radio Hannover". Daher will die Region jetzt Schritt für Schritt vorgehen – drückt dabei aber aufs Tempo.
Die wichtigsten Punkte des Leitfadens: Der Einsatz eines Warnsystems, die Reduzierung von Hitze in Innenräumen, die besondere Beachtung von Risikogruppen wie Älteren, Kleinkindern und Säuglinge. Auch die Gesundheitssysteme sollen auf den Umgang mit Hitzebelastungen vorbereitet werden.
Wie reagiert die Region Hannover auf akute Hitze?
"Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe, der sich die Akteure auf allen Ebenen stellen müssen", sagt Regionspräsident Steffen Krach (SPD). Neben der Sensibilisierung für den Notfall vorab sollen Kommunen Vorbereitungen treffen, um Temperaturen dauerhaft zu senken. Besonders das Aufbrechen versiegelter Flächen, aber auch bauliche Maßnahmen zur Abkühlung dicht bebauter Flächen, vor allem in Städten wie Hannover, Garbsen, Laatzen, Langenhagen und Barsinghausen ist Thema.
Der Plan bei einer akuten Hitzewelle: Ab Warnstufe 2 des Deutschen Wetterdienstes (Temperaturen über 38 Grad Celsius) wechselt die Region zukünftig in den Krisenmodus. Verkehrsleitsysteme, Cell Broadcast (Warnungen über Smartphone) werden aktiviert, sollen Hinweise geben und die Bevölkerung warnen.
Die Stadt Hannover hat bereits mit der Begrünung von Dächern und Fassen begonnen. Zukünftig soll es sogar möglich sein, über die begrünten Dächer in der Innenstadt von Hannover auf sogenannten "City Roofwalks" spazieren. Parks über der Stadt gewissermaßen. Die sollen für Abkühlung und kühlende Luftströmungen sorgen. Nun werden diese Maßnahmen also auch in die kleineren Kommunen getragen.
Die Region Hannover veröffentlichte ein Faltblatt mit Gesundheitstipps bei Hitze. Informationen zu akuter Hitze finden Sie unter: hannover.de/hitze
- Radio Hannover, Thema des Tages vom 4. Mai 2023
- hannover.de: Mitteilung der Stadt Hannover vom 3. Mai 2023
- hannover.de: "City Roofwalks verbinden begrünte Dächer in der Innenstadt"
- Eigene Recherche