Surfen mitten in Hannover Leinewelle sorgt für Action am Landtag
Am niedersächsischen Landtag in Hannover ist die Leinewelle nun offiziell eröffnet. Professionelle Showsurfer zeigte, was die stehende Flusswelle zu bieten hat.
Die Leinewelle am niedersächsischen Landtag ist am Freitag offiziell eröffnet worden. Zu Beginn des Eröffnungswochenendes zeigten professionelle Showsurfer, was die stehende Flusswelle zu bieten hat. Am Samstag und Sonntag findet dort zudem die Deutsche Meisterschaft im "Rapid Surfing", dem Surfen auf einer künstlichen Welle, statt. Ab Montag dürfen sich dann auch Laien auf die Surfbretter schwingen.
"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, nach zehn Jahren und sehr vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden endlich auf der Leinewelle zu surfen", so Heiko Heybey, Vorsitzender des Vereins Leinewelle e.V. Für das Projekt wurden keine öffentlichen Gelder verwendet. Der Verein suchte stattdessen nach Sponsoren und sammelte insgesamt zwei Millionen Euro Spenden. Die Gesamtkosten der Welle belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro – ursprünglich waren rund 1,4 Millionen Euro angesetzt.
Die Münchner Eisbachwelle galt als Vorbild für das Projekt, das mit einer Breite von 8,6 Metern nun zur breitesten künstlich erzeugten Welle Deutschlands wird. Der Energieanbieter und Hauptsponsor Enercity teilte mit, dass die Welle mit einem hydraulischen Wehr ausgestattet ist, das per App gesteuert werden kann. So kann die Welle unterschiedlich ausgerichtet werden, was auch das Surfen bei niedrigem Wasserstand erleichtert. Ein sogenannter Fischpass wurde ebenfalls eingebaut, um Fischen das Überqueren von Hindernissen wie Wehren zu ermöglichen. Der Fischereiverband Hannover hatte vergeblich gegen das Projekt auf der Leine geklagt.
Wie kann man auf der Leinewelle surfen?
Jeder kann mitmachen, solange er die App von Leinewelle verwendet. Die Wellenkörper können individuell angepasst werden, um sich an unterschiedliche Wasserstände und das Können der Surfer:innen anzupassen. Sollte man keine Vorkenntnisse besitzen, ist es empfehlenswert, sich zunächst grundlegende Fähigkeiten anzueignen.
Wie viel kostet das Surfen auf der Leinewelle?
Auf der Leinewelle kann für einen Preis von 20 Euro pro Stunde als Nicht-Mitglied auf dem Wasser gesurft werden. Die Zahlung erfolgt per Paypal über die App. Für Vereinsmitglieder beträgt der Preis nur 10 Euro.
Wer sich für eine Jahresmitgliedschaft entscheidet, zahlt insgesamt 240 Euro pro Jahr. Azubis, Studierende und Sozialcard-Inhaber erhalten von einem Rabatt. In den enthaltenen Kosten sind 24 freie Surfslots pro Jahr. Wer mehr als diese Slots nutzen möchte, kann weitere Slots dazu buchen – vergünstigt.
Leinewelle: Dürfen Kinder surfen?
Voraussetzung für das Surfen auf der Welle ist ein Alter von mindestens 12 Jahren und ein Gewicht von mindestens 35 kg. Auch die Teilnahme an der Freischwimm-Prüfung ist erforderlich, um sicher tauchen und schwimmen zu können. Jugendliche unter 18 Jahren dürfen zunächst nur unter Aufsicht ihrer Erziehungsberechtigten und in speziell dafür vorgesehenen Zeitfenstern surfen. Erst nach einer Freigabe durch den zuständigen Jugendwart und in Abstimmung mit den Erziehungsberechtigten dürfen minderjährige Surfer am normalen Surfbetrieb teilnehmen.
Wann ist die Leinewelle geöffnet?
Surfen rund um die Uhr! So könnte man meinen, denn, je nach Jahreszeit, ist Surfbetrieb von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Der einzige kleine Haken bei der Sache: Für den Surfbetrieb benötigt es die Aufsicht von zwei ehrenamtlichen Wavemaster:innen, die dem Treiben ihren segensreichen Schutz zuteilwerden lassen. Da die beiden in ihrer Freizeit zur Verfügung stehen, kann es täglich zu unterschiedlichen Surfzeiten kommen.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- enercity-leinewelle.de: Website der Leinewelle
- Eigene Recherche
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