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Hannover: Villa Seligmann erhält Gemälde von früher zurück


Riesige Gemälde sind zurück
Villa Seligmann erwirbt Kunstwerke der früheren Ausstattung zurück

Von t-online, cch

18.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Ferdinand Wagner, "Der Geschmack", 1906, Öl auf Leinwand auf Holz: Das Gemälde ist eins von dreien, die nun wieder in der Villa Seligmann hängen.Vergrößern des Bildes
Ferdinand Wagner, "Der Geschmack", 1906, Öl auf Leinwand auf Holz: Das Gemälde ist eins von dreien, die nun wieder in der Villa Seligmann hängen. (Quelle: Villa Seligmann)
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Jahrzehntelang hingen sie nicht mehr in der Villa Seligmann, nun sind drei Bilder zurück. Die Siegmund-Seligmann-Stiftung hat sie zurückgekauft.

Die Villa Seligmann – Haus für jüdische Musik in Hannover hat Kunstwerke ihrer früheren Ausstattung zurückerworben. Drei Gemälde des Malers Ferdinand Wagner hängen seit Dienstag wieder dort. Sie gehörten bis 1931 zur Originalausstattung, wurden dann von Siegmund Seligmanns Sohn verkauft. Die Kulturstiftung der Länder förderte den Ankauf nun mit 21.666 Euro, wie sie am Dienstag bekannt gab.

Bei der Restaurierung der Villa in den Jahren 2010 bis 2012 wurden an den Wänden im Treppenhaus bewusst Flächen für Wagners Wandbilder frei gelassen. Mit dem Rückkauf der drei großen Gemälde führt die Villa Seligmann die Werke nun an ihren ursprünglichen Ausstellungsort zurück und könne so einen zentralen Teil der historischen Ausstattung rekonstruieren, heißt es in einer Mitteilung.

Drei von fünf Bildern sind zurück in der Villa Seligmann

Ferdinand Wagner fertigte 1906 für die Villa Seligmann insgesamt fünf Sinnesallegorien, die allegorische Frauenfiguren zeigen. Drei dieser fünf Gemälde konnten nun an ihren ursprünglichen Ausstellungsort zurückgeführt werden: "Das Gehör", "Der Geschmack" und "Das Sehen". Die Bilder sind jeweils um die 2,30 mal 1,40 Meter groß. Der 1867/68 in Italien ausgebildete Historienmaler Wagner war auf großformatige Wandmalereien spezialisiert. Seine Arbeiten waren zumeist wandfeste, immobile Kunstwerke oder großformatige Ölgemälde, die für vorab definierte Ausstellungsorte gefertigt wurden. Die Sinnesallegorien befanden sich seit 1906 im Eigentum der Familien Seligmann und eines befreundetet Unternehmers sowie ihrer Nachkommen.

"Die Villa Seligmann ist eines der wenigen Zeugnisse jüdisch-bürgerlichen Lebens in Hannover aus der Zeit vor dem Holocaust", sagt Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder. Mit dem Ankauf der drei neobarocken Kompositionen von Ferdinand Wagner werde die Ausstattung um wichtige Zeugnisse ergänzt. "Die Villa Seligmann steht damit exemplarisch für ein repräsentatives Wohnhaus des deutsch-jüdischen Großbürgertums in der Kaiserzeit, in dem heute jüdische Kultur gepflegt und an den deutsch-jüdischen Unternehmer Siegmund Seligmann und das jüdische Leben in Hannover erinnert wird."

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Die Villa Seligmann wurde von 1905 bis 1906 nach den Plänen des hannoverschen Architekten Hermann Schaedtler (1857-1931) für Siegmund Seligmann (1853-1925) errichtet. Siegmund Seligmann war Kaufmann und Unternehmer und der erste Generaldirektor der Continental AG in Hannover. Bis 1931 verblieb die Villa im Eigentum der Familie Seligmann. 2006 erwarb die Stiftung-Siegmund-Seligmann die Villa, seit 2012 ist sie als Haus für jüdische Musik ein Ort der Forschung und Vermittlung.

Verwendete Quellen
  • kulturstiftung.de: Pressemitteilung vom 18.04.2023
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