Anschlagspläne auf Musikfestival? Prozess gegen IS-Rückkehrerin hat begonnen
Die Angeklagte soll sich dem IS angeschlossen und Sprengstoffgürtel hergestellt haben. Es soll Anschlagpläne auf ein Musikfestival bei Hildesheim gegeben haben.
Am Oberlandesgericht Celle hat ein Staatsschutzprozess gegen die 34 Jahre alte Marcia M. wegen der mutmaßlichen Mitgliedschaft in der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) begonnen. Die Angeklagte hatte angekündigt, in dem Verfahren am (heutigen) Montag aussagen zu wollen, wie ein Sprecher des OLG vorab angekündigt hatte. Die Angeklagte befindet sich laut des Sprechers seit dem 6. Oktober 2022 in Untersuchungshaft.
Konkret wird M. vorgeworfen, sich im Jahr 2015 gemeinsam mit ihrem Ehemann dem IS angeschlossen zu haben, ein Schießtraining absolviert und Sprengstoffgürtel hergestellt zu haben. Zudem soll sie für den IS propagandistische Schriften übersetzt haben. Im Herbst 2016 sollen IS-Mitglieder einen terroristischen Anschlag auf ein Musikfestival nahe Hildesheim geplant haben, für den die Angeklagte angeblich zwei in Deutschland lebende Frauen angeworben habe, die als Ehefrauen für die Attentäter dienen sollten. Die Ausreise der Kämpfer sei jedoch gescheitert.
Anschlagpläne auf ein Musikfestival bei Hildesheim?
Im Dezember 2015 soll die Angeklagte mit ihrem Mann ein Haus im Irak bezogen haben. Sie befand sich seit Oktober 2017 im Gewahrsam von kurdischen Kräften in Syrien und wurde im Oktober 2022 bei ihrer Wiedereinreise nach Deutschland festgenommen.
Im Herbst 2016 soll es Anschlagspläne auf ein Musikfestival nahe Hildesheim gegeben haben. Die Frau aus dem Raum Salzgitter war laut Bundesanwaltschaft eingeweiht und wollte bei der Umsetzung helfen. Ihr wird vorgeworfen, sich an einer "ausländischen terroristischen Vereinigung als Mitglied beteiligt zu haben". Die Strafe für die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und für ein Kriegsverbrechen gegen Eigentum beträgt jeweils ein bis zehn Jahre Haft.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- Mitteilung des OLG Celle vom 17. April 2023