Lage bleibt angespannt Tafeln in Niedersachsen weiter im "Dauerkrisenmodus"
Die Tafeln in Niedersachsen und Bremen verzeichnen weiter hohen Zulauf, doch die Mitarbeiter geraten an ihre Grenzen. Diese Maßnahmen sollen nun helfen.
Die Nachfrage bei den Tafeln in Niedersachsen und Bremen bleibt auf einem hohen Niveau. Rund 200.000 Menschen versorgen sich jährlich mit Lebensmitteln, teilte Uwe Lampe, Vorsitzender des Tafel-Landesverbands, mit. Um dieser stetig steigenden Nachfrage gerecht zu werden und die Versorgung zu verbessern, hat Niedersachsen zwei neue Verteilzentren in Betrieb genommen. Diese sollen helfen, mehr Lebensmittel zu retten und effizient an die Ausgabestellen zu verteilen.
Das erste Verteilzentrum wurde im Juni im Landkreis Emsland eröffnet, das zweite folgte im November in der Region Hannover. "Wir haben Platz für 400 Paletten Trockenware und können jeweils eine Lkw-Ladung an Kühl- und Tiefkühlware lagern", berichtete Lampe. Ein Novum: Dank der Verteilzentren bezieht der Verband erstmals Waren direkt von den Herstellern. Diese neue Bezugsquelle, die auch Hygieneprodukte umfasst, wurde notwendig, da Rabattaktionen der Supermärkte auf Produkte kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum den Tafeln immer weniger Ware lassen.
Niedersachsen schießt zwei Millionen Euro dazu
Zusätzlich wurde der Fuhrpark der Tafeln mit neun Transportern erweitert, um auch bei kurzfristigen Fahrzeugausfällen vor Ort flexibel reagieren zu können. "Wir haben jetzt die Möglichkeit, Tafeln mit Transportern zu unterstützen, wenn ihnen ein Fahrzeug ausfällt", betonte Lampe.
Das Land Niedersachsen unterstützt das Projekt mit einer Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro bis zum Jahr 2026. Lampe hofft, dass diese Unterstützung auch danach weitergeführt wird: "Unser neues Konzept zeigt, wie wir die Versorgung effizienter gestalten können. Wir hoffen, dass uns das Land auch über 2026 hinaus den Rücken stärkt."
Die Lage bleibt dennoch angespannt. "Wir befinden uns weiterhin im Dauerkrisenmodus", sagte Andreas Steppuhn, Vorsitzender des Dachverbands der Tafeln Deutschland. Die wachsende Armut in Deutschland mache sich deutlich bemerkbar und betreffe zunehmend auch ältere Menschen. Dies unterstreicht die Bedeutung der Tafeln als unverzichtbare Stütze für viele Bedürftige.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa