Rodung beginnt Polizei sperrt Südschnellweg in Hannover
Trotz Protesten: Ab Sonntag ist der Südschnellweg in Hannover für mehrere Tage gesperrt. Die Polizei rät, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
Umstrittenes Projekt: Vor geplanten Rodungen für den Ausbau des Südschnellwegs in Hannover ist am Sonntag die Strecke in beide Fahrtrichtungen gesperrt worden – für mehrere Tage. Zur Sicherung des Arbeitsbereichs werde derzeit ein Bauzaun errichtet, sagte eine Polizeisprecherin. Die Strecke ist bis einschließlich Mittwoch voll gesperrt.
Die Polizei Hannover warnt trotz vorbereiteter Umleitungen jedoch vor erheblichen Behinderungen: "Verkehrsteilnehmende werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren", rät die Polizei Hannover auf Twitter.
Am Montagmorgen kommt es bereits zu starken Verkehrsbehinderungen: Zwischen Arnum und dem Landwehrkreisel auf der B3 hat sich laut der Verkehrsmeldezentrale gegen 7 Uhr bereits ein Stau auf einer Länge von über zwei Kilometern gebildet. Auch auf dem Messeschnellweg zwischen Kreuz Seelhorst und Mittelfeld staut es sich: Verkehrsteilnehmer müssen sich auf Verzögerungen einstellen.
Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hatte angekündigt, ab Montag mit bauvorbereitenden Arbeiten zwischen der Schützenallee und der Leinebrücke beginnen zu wollen. Durch Rodungen im Bereich Döhren soll das notwendige Baufeld für die Ersatzbrücke und den Tunnelbau beim Südschnellweg (B3) in Hannover vorbereitet werden.
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Hannover: Proteste und Baumbesetzungen gegen den Südschnellweg
Gegen die Pläne hatte es in der Vergangenheit mehrfach Proteste und auch Baumbesetzungen gegeben. In der Nähe des abgesperrten Sicherheitsbereiches wurde am Sonntag eine Mahnwache von Umweltschützern fortgesetzt. Julia Förster von der Initiative "Leinemasch bleibt" berichtete von einer niedrigen zweistelligen Teilnehmerzahl.
Der Aufbau des Sperrbereichs verlief aus polizeilicher erfreulich ruhig, wie ein Sprecher am Sonntagnachmittag bilanzierte. Zwei Aktivisten hielten sich ihm zufolge während der Arbeiten auf Bäumen im Gefährdungsbereich auf. Sie sollten diesen verlassen, weil ein sicheres Fällen sonst nicht möglich gewesen wäre, wie der Sprecher sagte. Nach Beratungen mit Konfliktmanagern hätten sich die beiden Personen selbst abgeseilt.
Der Südschnellweg (B3) ist laut Niedersächsischer Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr von großer Bedeutung für den Verkehr im Großraum Hannover. Die Straße soll langfristig ausgebaut werden, weil vier Brücken ohnehin erneuert werden müssen.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hannover vom 4.12.2022
- vmz-niedersachsen.de: Meldedaten der Verkehrsmanagement Zentrale vom 5.12.12, 7 Uhr