Hannover: AfD-Abgeordneter und Impfgegner eröffnet erste Landtagssitzung

Chefarzt an Helios-Klinik

AfD-Abgeordneter und Impfgegner eröffnet erste Landtagssitzung

Am Dienstag kommt in Hannover der 19. niedersächsische Landtag zur ersten Sitzung zusammen. Erstmals wird das Plenum durch einen AfD-Abgeordneten eröffnet.

Am Dienstag eröffnet und leitet Dr. Jozef Rakicky (AfD) als Alterspräsident mit 66 Jahren den neugewählten Landtag in Hannover, bis ein Landtagspräsident gewählt wurde. Der Chefarzt für Neurologie an der Helios-Klinik in Helmstedt ist umstritten: Rakicky äußerte wiederholt Zweifel an der Wirksamkeit der Corona-Impfung, warnt gar vor gesundheitlichen Schäden bei mRNA-Impfstoffen, wie "Bild" und die "Hannoversche Allgemeine" berichten.

Tatsächlich: Auf seinem Facebook-Profil streut Rakicky permanent Impfgegner-Narrative und Verschwörungsmythen: "Wenn sich also ergeben sollte, dass das Corona-Virus künstlich produziert wurde, würde sich auch die Frage, warum so schnell die experimentelle mRNA Impfstoffe so schnell verfügbar waren. Sie haben den Pharma-Konzernen Milliarden-Gewinne beschert. Die Frage nach : Cui bono?", schreibt Rakicky noch am 31. Oktober auf seinem Profil.

"Das ist definitiv falsch"

Auf einer Corona-Demonstration in Sachsen-Anhalt hat sich Rakicky auch öffentlich laut gegen die Covid-19-Maßnahmen ausgesprochen: Die Pandemie würde keine Maßnahmen rechtfertigen, Impfungen seien wirkungslos und gefährlich. Beweise dafür blieb er jedoch schuldig.

Danach distanzierte sich die Helmstedter Klinik von den Äußerungen des Chefarzts, als fast alle niedergelassenen Ärzte aus Königslutter mit einem gemeinsamen Schreiben an das Helios Klinikum gewandt und ein Statement gefordert, wie "Focus" berichtet.

AfD nominiert stellvertretenden Landtagspräsidenten

Auch Berichten über zahlreiche Behandlungen von Impf-Schäden widersprach die Klinik damals: "Definitiv falsch ist jedoch, dass wir täglich Menschen mit schweren Impfschäden behandeln. Dass wir entsprechende Fälle aktiv vertuschen würden, weisen wir entschieden von uns."

Am Dienstag wird dem 66-Jährigen nun die Ehre zum Teil den Landtag eröffnen zu dürfen. Dazu wird er zwei Mitglieder des Landtags benennen, die mit ihm den Sitzungsvorstand bilden. Anschließend folgt die Wahl des neuen Landtagspräsidenten. Die SPD wird voraussichtlich Hanna Naber vorschlagen, wie die "HAZ" berichtet. Demnach würde auch die AfD einen Stellvertreter in die Abstimmung als Stellvertretenden Landtagspräsidenten schicken wollen, dessen Wahl gilt jedoch als unwahrscheinlich. Danach rückt Rakicky wieder als normaler AfD-Abgeordneter auf seinen Platz im Plenum.