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Landtagswahlen in Niedersachsen: Spitzenkandidaten haben gewählt


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Landtagswahl in Niedersachsen
Wie die Spitzenkandidaten gewählt haben – und wer ohnehin feiert

von Jana Oppermann, Franziska Hubl und Curdt Blumenthal

Aktualisiert am 09.10.2022Lesedauer: 3 Min.
CDU-Herausforderer Bernd Althusmann und SPD-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Stephan Weil gaben am Sonntag bereits ihre Stimme ab.Vergrößern des Bildes
CDU-Herausforderer Bernd Althusmann und SPD-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Stephan Weil gaben am Sonntag bereits ihre Stimme ab. (Quelle: Franziska Hubl/Michael Matthey/dpa/Montage/dpa)

Tag der Entscheidung in Niedersachsen: t-online hat die Spitzenkandidaten bei der Stimmabgabe begleitet – einer ist schon in Feierlaune.

Seit acht Uhr morgens sind die Wahllokale in Niedersachsen geöffnet, und 6,1 Millionen Niedersachsen sind aufgerufen, an die Wahlurne zu treten. Die niedersächsischen Spitzenkandidaten ihrer Parteien haben bereits den Vormittag genutzt, um ihre Stimme abzugeben.

Bei schönem Herbstwetter war die Wahlbeteiligung zunächst verhalten: Um 12.30 Uhr lag die Beteiligung bei der Landtagswahl bei 24,59 Prozent, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. Fünf Jahre zuvor hatte der Wert mit 26,91 Prozent leicht darüber gelegen. Bis 18 Uhr sind die Wahllokale noch geöffnet.

Weil will erst mal frühstücken

Es ist kurz nach 11 Uhr, als Stephan Weil zusammen mit seiner Frau am Wahllokal in der Kühnsstraße in Hannover-Kirchrode ankommt. "Ich bin sehr gespannt und hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung mit vielen Stimmen für die Sozialdemokraten", sagt der SPD-Kandidat.

Aufgeregt sei Weil nicht: "Ich kann eigentlich immer ganz gut abschalten", sagt Weil, der "erst mal frühstücken" wolle, zu t-online. Mit dem Wahlkampf sei der amtierende Ministerpräsident allerdings sehr zufrieden. "Ich habe noch nie einen Wahlkampf erlebt, in dem es um so ganz schwere Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ging", sagt Weil. Vielen Menschen sei es vor allem um die Themen Ukraine, Energie und Corona gegangen.

Bernd Althusmann feiert in jedem Fall

CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann hat bei der Landtagswahl in Niedersachsen gewählt. Er sprach bei der Stimmabgabe von einem Glückstag: "Immerhin ist meine Tochter heute zwölf Jahre alt geworden, das heißt, wir hatten schon mal allen Grund, heute Morgen zu feiern."

Es gehe jetzt darum, das Land in einer schwerwiegenden Krise stabil zu regieren. "Deshalb hoffe ich und setze ich auf eine starke CDU, die heute Abend ab 18 Uhr nach meinem Wunsch stärkste Kraft in Niedersachsen werden soll", sagte der 55 Jahre alte Herausforderer von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei der Stimmabgabe am Sonntag in Südergellersen im Landkreis Lüneburg.

Althusmann ist derzeit Wirtschaftsminister und fordert Weil bereits zum zweiten Mal heraus. In den jüngsten Umfragen zur Landtagswahl lag die CDU knapp hinter der SPD.

Irritation: Hamburg lebt in Hannover?

Auch Julia Willie Hamburg kommt zu Fuß zu ihrem Wahllokal in der Nordstadt. "Ich gehe von einem Ergebnis aus, das mit dem der Bundestagswahl vergleichbar ist, rund 16 Prozent", sagt die Grünen-Spitzenkandidatin. "Alles, was darüber hinausgeht, würde mich sehr freuen." Den Wahltag wolle Hamburg mit ihrer Familie verbringen, die extra zu Besuch gekommen sei.

Hamburg wird von mehreren Bürgern vor dem Wahllokal angesprochen. "Frau Hamburg, warum sind Sie denn hier vor Ort?", fragt eine Anwohnerin. "Ich wohne hier in der Nordstadt, bin sozusagen ihre Nachbarin", antwortet Hamburg zur offensichtlichen Freude der Frau.

Bisher habe sie nicht gewusst, dass Hamburg in Hannover lebt. Der Nachname habe für Irritationen gesorgt. Auch die Spitzenkandidatin freut sich über den Austausch mit den Bürgern. "Mit Bürgern und der Presse ins Gespräch zu kommen, hilft gegen die Aufregung", so die 36-Jährige.

FDP-Kandidat: "Wahlkampf war sehr intensiv und fordernd"

Dann gab auch FDP-Spitzenkandidat Stefan Birkner in Otternhagen (Neustadt am Rübenberge) seine Stimme ab. Der 49-Jährige ist optimistisch, dass die Freien Demokraten die Fünfprozenthürde knacken werden und damit in den Landtag einziehen.

Der Wahlkampf sei auch laut Birkner dieses Mal besonders hart gewesen. "Der Wahlkampf war sehr intensiv und fordernd. Aufgrund der vielen Krisen konnten wir auch leider relativ wenig über Landespolitik sprechen", so Birkner.

Den Vormittag wird Birkner noch zu Hause verbringen. Ab dem Nachmittag beginnen in Hannover dann allerdings schon die Gremiensitzungen der FDP. Am Abend wird der FDP-Politiker dann zwischen Landtag und der Wahlparty im Brauhaus in Hannovers Innenstadt hin und her pendeln.

Auch der AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Niedersachsen, Stefan Marzischewski-Drewes, gab am Sonntagvormittag seine Stimme ab.

Am Donnerstag hatte die Partei ihren Wahlkampfabschluss in Wesendorf bei Gifhorn im Wahlkreis von Marzischewski-Drewes gefeiert. In den aktuellen Umfragen liegt seine Partei bei neun Prozent.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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