Vorstoß aus Niedersachsen Flüge erst bezahlen, wenn sie tatsächlich stattfinden?
Das Vorkasseprinzip bei Flugreisen abschaffen – das will ein Bundesland erreichen. Auslöser sind die chaotischen Zustände an vielen Flughäfen.
Wenn der gebuchte Flug ausfällt, ist das nicht nur ärgerlich, sondern häufig der Beginn eines Spießrutenlaufs, um die bereits per Vorkasse gezahlten Flugkosten erstattet zu bekommen. Damit könnte bald damit Schluss sein.
Nach einem Bericht vom "Handelsblatt" will Niedersachsen mit einer Initiative im Bundesrat das Vorkasseprinzip für Flugreisen abschaffen. "Künftig müsste dann das Ticket erst beim Check-in bezahlt werden. Damit wollen wir den Verbraucherschutz für die Reisenden deutlich verbessern", sagte Landesverkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) dem "Handelsblatt". "Sie haben oft Monate zuvor das Flugticket bezahlt, müssen sich im Falle einer Stornierung aber mühsam und teilweise langwierig um eine Rückerstattung bemühen."
Chaotische Flughafen-Zustände lösen Initiative aus
Hintergrund für die Initiative seien die chaotischen Zustände an vielen deutschen Flughäfen zu Beginn der Sommerferien, die vor allem dem Personalmangel geschuldet waren. Flüge fielen komplett aus, Passagiere mussten sich mit langen Wartzeiten abfinden oder sich selbst auf die Suche nach verloren gegangenem Gepäck machen.
Die Initiative will Niedersachsens Landesregierung am Dienstag im Kabinett beschließen und in der Bundesratssitzung am 16. September auf die Tagesordnung der Länderkammer setzen.
- handelsblatt.de: "Flughafen-Chaos: So könnten Passagiere ihr Geld schneller zurückbekommen"