Anschläge geplant Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen jungen Rechtsextremisten
Der mutmaßliche Rechtsterrorist Marvin E. hat im letzten Sommer Anschläge vorbereitet. Er wollte mit einer "Atomwaffen Division Hessen" einen "totalen Rassenkrieg" führen. Jetzt steht er vor Gericht.
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Rechtsterroristen aus Hessen erhoben, der im vergangenen Sommer Anschläge vorbereitet haben soll. Der junge Mann habe bereits mögliche Ziele recherchiert und ein Gemisch mit einer Sprengkraft produziert, "die einen mit militärischem Sprengstoff in etwa vergleichbaren Wirkungsgrad erzielte", teilte die Karlsruher Behörde am Mittwoch mit.
Die Ermittler fanden im September letzten Jahres in der Wohnung von Marvin E. rund 600 selbstgebastelte Sprengkörper und Sprengfallen. Und ein rechtsextremes Manifest, in dem der 20-Jährige zum "totalen Rassenkrieg" aufforderte. Der Auszubildende aus einer Kleinstadt im Schwalm-Eder-Kreis sitzt seit seiner Festnahme Mitte September in Untersuchungshaft. Der Generalbundesanwalt hatte kurz vor dem Jahreswechsel die Ermittlungen übernommen. Dem Mann soll am Oberlandesgericht Frankfurt der Prozess gemacht werden.
Marvin E. kandidierte für die CDU bei der Kommunalwahl
Er soll vorgehabt haben, einen hessischen Ableger der vor einigen Jahren in den USA gegründeten "Atomwaffen Division" (AWD) ins Leben zu rufen, die einen "Rassenkrieg" mit Morden an Juden, Muslimen und Amtsträgern propagiert. Die Ermittler werfen dem Mann unter anderem die versuchte Gründung einer Terrorvereinigung und die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor.
Im vergangenen Jahr sorgte die Festnahme von Marvin E. auch politisch für Aufsehen. Im März 2021 hatte Marvin E. bei der Kommunalwahl in Spangenberg kandidiert, und zwar als freier Bewerber auf der Liste der CDU. Ein Mandat errang er allerdings nicht. Die CDU distanzierte sich von dem jungen Rechtsextremisten nach Bekanntwerden der Vorwürfe und betonte, dass der Mann kein Parteimitglied sei und man von seinem rechtsextremen Weltbild nichts gewusst habe.
- Nachrichtenagentur dpa