Frankfurt am Main Schaden durch Falschgeld in Sachsen-Anhalt deutlich gesunken
In Sachsen-Anhalt ist im vergangenen Jahr deutlich weniger Falschgeld entdeckt worden. Es wurden 478 Euro-Falschgeldnoten im Gesamtwert von rund 20.500 Euro aus dem Zahlungsverkehr gezogen, wie das Landeskriminalamt (LKA) am Freitag in Magdeburg mitteilte. 2020 hatte der Gesamtschaden noch bei rund 30.000 Euro gelegen. Sachsen-Anhalt liegt damit im nationalen und internationalen Trend.
Der Schaden durch Falschgeld sank in Deutschland und Europa im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren. Polizei, Handel und Banken zogen 2021 in Deutschland 41.950 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr, wie die Bundesbank mitteilte. Das waren fast 29 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Schaden durch Falschgeld in Deutschland sank 2021 zum Vorjahr um gut ein Drittel (34,5 Prozent) auf 1,9 Millionen Euro.
"Das dürfte an den verminderten Absatzmöglichkeiten für die Hersteller und Verbreiter von Falschgeld gelegen haben", erläuterte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann am Freitag. "Es bestanden große Einschränkungen gerade in Bereichen, in denen überwiegend mit Bargeld bezahlt wird, wie Jahrmärkte oder Weihnachtsmärkte." Zudem wurde an den Grenzen häufiger kontrolliert.
Beliebt bei Kriminellen sind weiter die 20- und 50-Euro-Banknoten, auf die deutschlandweit zusammen 78 Prozent der Fälschungen entfallen. In Sachsen-Anhalt tauchten laut LKA 2021 am häufigsten 20-Euro-Falschgeldnoten auf, sie machten rund 48 Prozent der sichergestellten gefälschten Euro-Banknoten aus, 50-Euro- und 10-Euro-Falschgeldnoten hatten demnach einen Anteil von 25 und 16 Prozent.
Kriminelle setzen seit einiger Zeit vermehrt auf nachgemachte Geldscheine, die im Internet unter den Begriffen "Movie Money" oder "Prop copy" als Spielgeld oder Filmrequisite angeboten werden. Laut dem LKA sind im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt rund 1350 solcher Scheine, die als Falschgeld eingestuft wurden, außerhalb des Zahlungsverkehrs eingezogen worden. Der Anteil unter den im Zahlungsverkehr angehalten Falschgeldnoten habe bei rund 36 Prozent gelegen.
Gefälscht werden nicht nur Geldscheine, sondern weiterhin auch Münzen. In Sachsen-Anhalt wurden im vergangenen Jahr rund 650 falsche Euro-Münzen festgestellt nach 700 im Jahr 2020, wie das LKA weiter mitteilte. Die Schadenssumme sei leicht von rund 1300 auf etwa 1250 Euro zurückgegangen.