Frankfurt: Razzia gegen Schleuserbande – Ermittlungen um Millionenbetrug

Betrug bei Aufenthaltstiteln

Razzia gegen Schleuserbande – Durchsuchung bei Frankfurt

Eine mutmaßliche Schleuserbande soll reichen Bürgern aus China und Oman Aufenthaltstitel verschafft haben. Es geht um einen Millionenbetrug.

Bei einer Razzia gegen eine mutmaßliche Schleuserbande ist auch in Niederdorfelden (Main-Kinzig-Kreis) nahe Frankfurt eine Wohnanschrift durchsucht worden. Im Fokus der Ermittler standen am Dienstag zehn Wohn- und Geschäftsräume von mutmaßlichen Schleusern oder Geschleusten, vor allem in Krefeld, wie die Polizei mitteilte. Der Einsatz begann in den frühen Morgenstunden – im Einsatz waren 130 Einsatzkräfte der Landespolizei, Bundespolizei und Staatsanwaltschaft.

Im Zentrum der Ermittlungen stehen drei Hauptverdächtige im Alter von 50 bis 57 Jahren. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, Reiche aus China und dem Oman gezielt mit falschen Investitionskonzepten um insgesamt 5,6 Millionen Euro betrogen zu haben. Ziel der Bande sei es gewesen, ihren Klienten gegen hohe Zahlungen Aufenthaltstitel für Deutschland zu verschaffen. Dabei sollen sie auch Amtsträger in deutschen Behörden bestochen haben.

Eine Verdächtige ist international flüchtig

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf handelte es sich bei der Durchsuchung in Niederdorfelden nicht um die Wohnung eines Hauptverdächtigen. Ziel der Aktion war die Sicherstellung von Beweismitteln und Vermögenswerten. Gegen zwei der drei Hauptbeschuldigten wurden bereits Haftbefehle vollstreckt, während eine dritte Verdächtige derzeit flüchtig ist und international gesucht wird.

Ein weiterer brisanter Aspekt der Ermittlungen: Rund 150.000 Euro an Schleusungsgeldern sollen an den Fußballverein 1. FC Düren geflossen sein. Der frühere Landrat und Vereinsvorsitzende Wolfgang Spelthahn (CDU) wurde bereits im November 2024 seines Amtes enthoben.

Die Ermittlungen, die seit Monaten von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf geführt werden, führten bereits im April 2024 zu Razzien in acht Bundesländern. Im Fokus stehen neben dem banden- und gewerbsmäßigen Einschleusen von Ausländern auch mutmaßlicher bandenmäßiger Betrug.