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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bundestagswahl Wahlkampf: Das sind die Strategien der Parteien in Frankfurt
Die vorgezogene Neuwahl am 23. Februar hat einen deutlich kürzeren Wahlkampf zur Folge. So stellen sich die Parteien in Frankfurt auf.
Am 23. Februar wird der Bundestag neu gewählt. Die Folge: ein deutlich kürzerer Wahlkampf im Winter. Die Vorbereitungen der Parteien in Frankfurt sind in vollem Gange. Welche Strategien die größten Parteien in den Vordergrund stellen, erfahren Sie hier – ebenso wie die Budgets und Besonderheiten des Winterwahlkampfs.
So läuft der Wahlkampf im Winter
Dass bei niedrigen Temperaturen und kurzen Tagen um Stimmen geworben wird, bringt seine Besonderheiten mit sich. Der Frankfurter CDU-Geschäftsführer Weber sagte dazu: "Natürlich ist Straßenwahlkampf im Sommer bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein etwas angenehmer, aber das schreckt uns nicht ab." Der Wahlkampf bleibe im Winter derselbe: Plakate, Infostände und Haustürwahlkampf. Hinzu komme der Online-Wahlkampf. Neben Infoständen in Bezirken gebe es an vier Samstagen einen zentralen Infostand am Fressgassbrunnen.
"Es ist im Winterwahlkampf schwieriger, die Menschen auf der Straße
anzusprechen", sagte Burkhard Schwetje vom Grünen-Kreisverband. Veranstaltungen im Freien seien aktuell nicht geeignet – daher setze man auf Veranstaltungen in Hallen oder auf Online-Veranstaltungen. Beim Wahlkampf auf der Straße wollen die Grünen dort mit Menschen in Kontakt treten, wo viele Leute zusammenkommen. "Außerdem setzen wir sehr stark auf Haustürwahlkampf und Kneipenwahlkampf", sagte Schwetje.
Der Frankfurter SPD-Geschäftsführer Daniel Duncker-Speyer sagte: "Über die kalten Finger beim Plakatieren darf man sich nicht beschweren. Es geht ja schließlich um eine wichtige Wahl." Eine Besonderheit des Wahlkampfs liege in seiner Kürze. Neben Veranstaltungen mit prominenten Gästen seien die SPD-Wahlkreiskandidaten Armand Zorn und Lena Voigt mehrmals die Woche bei Hausbesuchen, Verteilaktionen und Bürgergesprächen im Einsatz.
Die FDP geht davon aus, dass sich der Schwerpunkt des Wahlkampfs durch die kurze Briefwahl nach hinten schiebt, sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende Sven-Erik Holm. Die Partei habe Informationsstände in der Innenstadt sowie in den Stadtteilen geplant – ein Highlight sei ein Besuch von Parteichef Lindner im Palmengarten. Dabei blicke man auf erfolgreiche Winterwahlkämpfe in der Vergangenheit zurück, wie etwa auf die Landtagswahl im Januar 2009.
Zehntausende Plakate hängen im Stadtgebiet
Die größte Sichtbarkeit in den Straßen hat mit Abstand die CDU: Sie wirbt nach eigenen Angaben mit etwa 10.000 Laternenplakaten an 5.000 Standorten sowie etwa 120 Großplakaten um Stimmen. Die Grünen werben mit 6.600 Plakaten, hinzu kommen Groß- und Veranstaltungsplakate. Die SPD habe bislang über 5.000 Plakate aufgehängt. Außerdem gebe es Dutzende Großplakate.
Bei der FDP sind es 3.000 A1-Plakate, 3.000 im Format A0 und 100 Großflächenplakate. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das in Frankfurt noch Parteistrukturen aufbauen muss, wirbt mit 1.000 Wagenknecht-Plakaten um Stimmen. Die Linke und die AfD in Frankfurt ließen eine t-online-Anfrage bis zur Veröffentlichung dieses Textes unbeantwortet.
FDP gibt noch kein Budget an
Mit 165.000 Euro Gesamtbudget gehen die Grünen nach Angaben des Kreisverbands in den Wahlkampf. Die CDU setzt etwa 150.000 Euro in Frankfurt ein, sagt Geschäftsführer Thorsten Weber. Die SPD rechnet nach eigenen Angaben mit Ausgaben von maximal 90.000 Euro. Die FDP macht auf Anfrage noch keine Angaben zum Budget – zunächst sollen die Mitglieder informiert werden.
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