Zweitstimmen-Kampagne Bündnis Sahra Wagenknecht will Kreisverband in Frankfurt gründen
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat sich in Hessen etabliert und will demnächst auch Parteistrukturen in Frankfurt aufbauen. Dort setzt es auf eine reine Zweitstimmen-Kampagne für die Bundestagswahl.
Sahra Wagenknecht ist die Spitzenkandidatin des nach ihr benannten Bündnisses. Seit Oktober 2024 ist das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auch in Hessen vertreten. Als erste Landesvorsitzende wurden der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Linken-Politiker Ali Al-Dailami aus Gießen und der Frankfurter Kommunikationsunternehmer Oliver Jeschonnek gewählt. Al-Dailami erhielt 100 Prozent der Stimmen, Jeschonnek 80,4 Prozent. Im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl hat das BSW in Hessen keine Direktkandidaten aufgestellt – anders als die meisten anderen Parteien.
Auch an Kreisverbänden fehlt es – diese wolle man erst nach der Bundestagswahl gründen, sagt Oliver Jeschonnek im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Im Laufe des Jahres wird in Frankfurt ein solcher Verband ins Leben gerufen. Auch in den 25 weiteren Landkreisen und kreisfreien Städten in Hessen sollen eigene Verbände gegründet werden, alles noch in diesem Jahr, wie Jeschonnek betont. Vor der Kommunalwahl 2026 sollen die Parteistrukturen allgegenwärtig sein.
1.000 Plakate und 15.000 Flyer für Frankfurt
Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl konzentriere man sich eher auf die Endphase des Wahlkampfs – der Grund, weshalb in Frankfurt noch keine Wahlplakate des BSW hängen. Diese würden erst in der kommenden oder der Woche darauf aufgehängt, so Jeschonnek. Insgesamt seien es 1.000 Plakate, die das Stadtbild in Frankfurt ergänzen sollen. Hinzu würden 15.000 Flyer kommen, die man in die Briefkästen der Frankfurter werfen werde.
Gehofft wird besonders auf Wechselwähler, die mit den etablierten Parteien unzufrieden sind. Sollte das BSW die Fünfprozenthürde meistern, wird anhand der Platzierung auf der Landesliste entschieden, wer in den Bundestag einrückt. Angeführt wird sie von Al-Dailami. Anschließend folgen der stellvertretende BSW-Bundesvorsitzende Shervin Haghsheno, die frühere Landtagsabgeordnete der Linken Heidemarie Scheuch-Paschkewitz und der Wirtschaftspädagoge Jannis Schumacher.
Auf der Liste steht auch ein Frankfurter, nämlich der IT-Berater Pascal Lauria. Er kandidiert auf einem weniger aussichtsreichen sechsten Platz. Jeschonnek tritt in Frankfurt nicht an, da er sich auf Hessen konzentrieren will.
- fr.de: "BSW-Doppelspitze gewählt: Bündnis Sahra Wagenknecht jetzt auch in Hessen vertreten" vom 13.10.2024
- faz.net: "BSW kündigt Gründung eines Kreisverbands an" vom 13.01.2025