Friedliche Feiern Frankfurter OB Josef begrüßt Sturz von Machthaber Assad
Frankfurts Oberbürgermeister stammt selbst aus Syrien und begrüßt den Sturz des Assad-Systems. Derweil warnt der Flüchtlingsrat vor Diskussionen um Rückführungen.
Der syrischstämmige Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef hat den Fall des Assad-Systems begrüßt. "Gut, dass die Gräueltaten der Vergangenheit beendet sind und Assad gestürzt ist", sagte der SPD-Politiker. "Dies ist erstmal eine Befreiung. Ob diese neue Zeit eine gute wird, bleibt abzuwarten." Mike Josef wurde 1983 in Syrien geboren. Er kam als Kind nach Deutschland, nachdem seine Familie 1987 als Teil der christlichen Minderheit das Land verlassen hatte.
Über 62.000 Syrerinnen und Syrer in Hessen
Nach Angaben des Statistischen Landesamts lebten Ende 2023 mehr als 62.000 Syrerinnen und Syrer in Hessen, der Frauenanteil lag bei 41 Prozent.
"Die Syrerinnen und Syrer sind froh, dass Assad weg ist. Wobei niemand weiß, wie es dort weitergeht", sagt auch der Geschäftsführer des Flüchtlingsrats Hessen, Timmo Scherenberg. Er warnte dringend vor Diskussionen um Rückführungen zum jetzigen Zeitpunkt. Das sei absurd, populistisch und schon aufgrund der hohen Zahl von Syrerinnen und Syrer, die hier leben, völlig unrealistisch.
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Flüchtlingsrat: Diskussionen um Rückführungen absurd
Zumal viele von ihnen dringend benötigte Arbeitskräfte seien. Und, so betonte er: Der Schutzstatus verschwinde nicht von heute auf morgen, sondern müsse durch ein spezielles Verfahren vom Bundesamt widerrufen werden, wogegen auch Klage eingelegt werden könne.
Rebellen unter der Führung der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hatten in der Nacht zum Sonntag die Kontrolle über die syrische Hauptstadt Damaskus übernommen und damit das Ende der mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad eingeläutet. Der entmachtete Präsident floh mit seiner Familie nach Russland.
Friedliche Feiern auf Hessens Straßen
- Nachrichtenagentur dpa