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Frankfurt: Stadtsymbol der Demokratie ist umgezogen


Vom Justizgebäude in die Paulskirche
Frankfurter Stadtsymbol bekommt neuen Platz

Von dpa, mad

Aktualisiert am 02.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Schriftzug bekommt neue HeimatVergrößern des Bildes
Ab November wird der Schriftzug "Die Würde des Menschen ist unantastbar" in der Paulskirche zu sehen sein. (Quelle: Helmut Fricke/dpa/dpa-bilder)
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Vom Justizgebäude in die Paulskirche: Der Schriftzug zur Unantastbarkeit der Menschenwürde erhält während des Umbaus des Frankfurter Justizkomplexes eine neue Heimat.

Der Schriftzug "Die Würde des Menschen ist unantastbar" wird ab November in der Frankfurter Paulskirche ausgestellt. "Wir werden diesen Schriftzug, der sinnbildlich für unsere Werte, unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat steht, im Sinne von Fritz Bauer in die Gesellschaft tragen", sagte Justizminister Christian Heinz (CDU). Es freue ihn daher, den Schriftzug dort auszustellen, wo das Herz der deutschen Demokratie schlage – nämlich in der Frankfurter Paulskirche.

Auch Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) betonte die Wichtigkeit des Schriftzugs: "Man kann angesichts der Angriffe auf unser demokratisches System durch Extremisten und Fanatiker aller Schattierungen den Artikel 1 unseres Grundgesetzes nicht genug hochhalten". "Die Würde des Menschen" dürfe in Deutschland zudem nie mehr durch staatliche Gewalt in den Schmutz getreten werden.

Neben Josef und Heinz enthüllten unter anderem auch der ehemalige Staatsanwalt Gerhard Wiese und der Präsident des Oberlandesgerichts, Alexander Seitz den Schriftzug in der Paulskirche. Wiese bereitete 1962 im Auftrag von Bauer die Frankfurter Auschwitz-Prozesse vor.

Deshalb hing Artikel 1 an der Fassade der Staatsanwaltschaft

Der Satz aus Artikel 1 des Grundgesetzes "Die Würde des Menschen ist unantastbar" war auf Initiative des damaligen hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer 1966 an der Fassade der Staatsanwaltschaft Frankfurt angebracht worden. Angesichts des millionenfachen Mordes und der Entwürdigung von unzähligen Menschen etwa wegen ihrer Religion oder politischen Einstellung während des Dritten Reichs, war es ihm ein Anliegen auf diesen Artikel hinzuweisen.

Im Juli wurde der Schriftzug vom Gebäude der Staatsanwaltschaft abgenommen und gereinigt. Grund dafür sind die Neubaupläne für das Frankfurter Justizviertel – unter anderem wird das Gebäude der Staatsanwaltschaft abgerissen und ein neues errichtet. Während der gesamten Bauzeit des neuen Justizgebäudes soll der Schriftzug in der Paulskirche zu sehen sein.

Eine Frankfurter Designagentur gestaltete eigens für diesen Anlass ein T-Shirt mit der Aufschrift "Art. 1 GG". Der Erlös soll zum Teil an das Demokratiezentrum Hessen am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg gehen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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