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Klimakleber am Flughafen Frankfurt: Sicherheitslücke bei Fraport


Klimakleber auf dem Frankfurter Rollfeld
Ein Skandal mit Ansage

  • Olaf Kern
MeinungVon Olaf Kern

25.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Klimakleber auf dem Rollfeld am Frankfurter Flughafen, umkreist von Polizei und Feuerwehr.Vergrößern des Bildes
Klimakleber auf dem Rollfeld am Frankfurter Flughafen, umkreist von Polizei und Feuerwehr. (Quelle: 5VISION.NEWS)

Sie kommen mit einer Kneifzange und immer im Morgengrauen: Schon wieder haben sich Klimakleber Zugang zu einem Rollfeld verschafft.

Gestern in Köln, vergangenes Jahr in München und Berlin, heute in Frankfurt am Main. Die Sitzblockade vom Donnerstagmorgen war ein Skandal mit Ansage und muss hartes Handeln des Flughafenbetreibers Fraport nach sich ziehen.

Man stelle sich vor, Kriminelle kündigen einen Einbruch vorher schriftlich an. Jeder Hausbesitzer würde seine Türen verrammeln. Am Frankfurter Flughafen ist das nicht passiert.

Noch einen Tag zuvor hat die "Letzte Generation" in ihrem Pamphlet ausgeführt, dass sie Airports auf der ganzen Welt blockieren wollen. Pünktlich zur Hauptreise- und Urlaubszeit. Wer eins und eins zusammenzählen kann, hätte leicht darauf kommen können, dass sich die Störer nicht irgendeinen Provinzflughafen im australischen Outback für ihre Aktion aussuchen. Frankfurt stand da sicher ganz oben auf der Liste. Von hier aus fliegen die meisten Menschen in Deutschland an und ab. Größtmögliche Aufmerksamkeit ist garantiert.

Größtmöglicher Schaden wird von den Tätern ebenso in Kauf genommen. Wer sich aufs Rollfeld setzt, ist keine Spaß-Guerilla mehr. Das sind auch keine verzweifelten Menschen mit hehren Umweltzielen, die wir doch alle bitte schön verstehen müssten. Wer in Kauf nimmt, dass nicht nur hart erarbeitete und zusammengesparte Urlaube vermiest, sondern auch schlicht Menschenleben gefährdet werden, kann nicht mit Verständnis rechnen. Es sind Kriminelle, das dürfte klar sein.

Aber auch der Flughafenbetreiber Fraport und die zuständige Bundespolizei müssen sich die Frage gefallen lassen, wie man so überrumpelt werden konnte. Mit Kneifzange und Skateboard unterm Arm gelangte das Trüppchen bis aufs Rollfeld. Einziges Hindernis: Ein Maschendrahtzaun. Die Beamten konnten nur hinterherlaufen und die Personen wieder einfangen, als es schon passiert war.

Warum man einen derart sicherheitsrelevanten Bereich wie ein Rollfeld eines internationalen Flughafens allein mit einem simplen Maschendraht sichert, bleibt ein Rätsel. Streifenpolizisten, Alarmketten, Videoüberwachung, auch die haben offenbar versagt.

Es ist ein Armutszeugnis und lässt gleichzeitig ein ungutes Gefühl zurück. Was wäre da noch alles möglich? Erinnert sei da nur an die alarmierende Sicherheitspanne im vergangenen Jahr, als ein Mann sich Zugang zum Rollfeld in Frankfurt verschaffte und auf Bundeskanzler Scholz zustürmte.

Klimakleber und andere Unbefugte dürfen in Frankfurt und anderswo niemals auf eine Rollbahn gelangen. Mit einem Zaun, der nicht einfach mit der Kneifzange zu durchschneiden ist, wäre schon mal ein Anfang gemacht, um sich künftig besser vor leicht auszurechnenden Eindringlingen zu schützen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung
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