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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sanierung statt Neubau in Frankfurt Denkmalschutz zwingt Bundesbank zu Kehrtwende
Die Bundesbank in Frankfurt ändert ihren Kurs und setzt auf Modernisierung statt flächendeckender Neubauten. Denkmalpflege und neue Arbeitstrends beeinflussen zunehmend die Baupläne.
Die Deutsche Bundesbank hat ihre Baupläne geändert und setzt nun auf Sanierungen statt Neubauten in Frankfurt. Ursprünglich plante die Bank, alle Mitarbeiter auf ihrem Gelände im Norden der Stadt zusammenzulegen. Nun werden jedoch auch die Gebäude der hessischen Hauptverwaltung in der Innenstadt in die Planungen einbezogen. Wie viel von den bestehenden Gebäuden saniert wird, prüft die Bundesbank derzeit.
"Die Planungen befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium und werden im Laufe des Jahres finalisiert", sagte Stephan Bredt, der neue Chief Operating Officer der Bundesbank, der für das Baumanagement verantwortlich ist. Derzeit werden alle Bau- und Sanierungsmaßnahmen geprüft. Bislang gibt es jedoch noch keine Antwort darauf, wie die Kosten durch die Umplanung beeinflusst werden und ob sich dadurch das Projekt verzögert.
Frankfurt: Sanierung der Bundesbank-Zentrale
Die Sanierungsarbeiten für Hauptgebäude der Bundesbank, ein Betonbau im Stil des Brutalismus aus den Jahren 1967 bis 1972, starteten Anfang dieses Jahres. Im Kern bleibt das Bauwerk unverändert, doch es werden Schadstoffe wie Asbest und PCB entfernt, Stahlbetonfertigteile an der Fassade erneuert. Darüber hinaus wird das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Elf Etagen des 220 Meter langen, 17 Meter breiten und 60 Meter hohen Gebäudes sind bereits entkernt und sollen künftig flexiblere Arbeitsmöglichkeiten bieten.
Im Mai 2022 auf Initiative des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen eine große Überraschung: Das brutalistische Gebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt. "Der Denkmalschutz hat auf jeden Fall dazu geführt, dass wir eine längere Planungsphase haben", schilderte die Leiterin des Zentralbereichs Baumanagement, Angela Gröne. In der ehemaligen Vorstandsetage im 12. Obergeschoss und in den Konferenzräumen im 13. Stockwerk müssen etwa Wandbekleidungen und Türen im Originalzustand erhalten werden.
Weniger Bürobedarf wegen mehr mobilen Arbeiten
Die Bundesbank hat ihre Baupläne für den Frankfurter Campus überarbeitet. Ursprünglich plante die Bank, vier neue Gebäude zu errichten und Platz für 5.000 Mitarbeiter zu schaffen. Die Fertigstellung war für den Beginn der 2030er-Jahre geplant. Aufgrund steigender Baukosten und Homeoffice-Möglichkeiten reduzierte die Bundesbank ihre Pläne im Mai 2023 auf einen Neubau mit etwa 5.000 Quadratmetern Bürofläche.
Doch auch dieses Vorhaben wurde inzwischen aufgegeben, wie Zentralbereichsleiterin Gröne erklärte. Sie führte aus, dass die Bedarfsplanung vor einem Jahr noch nicht vorgelegen habe. Inzwischen habe die Bundesbank festgestellt, dass sie noch effizienter planen könne. Deshalb bietet die Bundesbank ihren Mitarbeitern an, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice zu verbringen. Aktuelle Stichproben zeigen eine Bürobelegung von rund 65 Prozent.
Die neuen Planungen sehen nun 2.700 Büroarbeitsplätze vor, wobei sich davon 2.400 auf dem Campus-Gelände im Frankfurter Norden und 300 in der Hauptverwaltung Hessen in der Frankfurter Innenstadt befinden werden.
- Reporterin vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa