Prüfungen beginnen am Mittwoch Abitur in Hessen startet: Vorsicht – das gilt als Fehler
Das Hessen-Abitur startet, begleitet von Streit im Landtag. Es geht ums Gendern. Etwa einen Monat später beginnen die Abschlussprüfungen für Haupt- und Realschüler.
Rund 23.000 Schülerinnen und Schüler in Hessen stehen vor den schriftlichen Abiturprüfungen, die am kommenden Mittwoch (17. April) beginnen. Doch eine Änderung sorgt für politischen Streit: Anders als im vergangenen Jahr werden Genderzeichen innerhalb von Wörtern wie Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen nun als Fehler gewertet.
Die Grünen-Opposition im Landtag hat daher für Dienstag (16. April) eine Sondersitzung des kulturpolitischen Ausschusses beantragt und die schwarz-rote Landesregierung um Antworten auf 15 Fragen gebeten. Es geht um die Frage der Gleichberechtigung. Die Regierung wiederum verweist auf erlaubte Gendermöglichkeiten wie "Schülerinnen und Schüler".
Einsatz von technischen Hilfsmitteln verboten
Bildungsminister Armin Schwarz (CDU) wünschte den Prüflingen an rund 280 Schulen viel Erfolg und betonte: "Das Abitur markiert einen Meilenstein im Leben aller Absolventinnen und Absolventen." Er rief dazu auf, die Prüfungen mit Entschlossenheit zu meistern und betonte: "Ob Ausbildung, Studium oder Weltreise – nach dem Abitur öffnen sich viele Türen."
Die Prüfungen starten am nächsten Mittwoch in den Fächern Kunst, Musik, Politik und Wirtschaft, Geschichte, Wirtschaftswissenschaften, Erdkunde, Religion, Informatik und Sport. Der letzte Prüfungstag ist der 8. Mai mit den Chemieprüfungen. Die Vorbereitungen für die Erstellung der Aufgaben begannen bereits vor etwa zwei Jahren durch 48 Fachkommissionen.
Die schriftlichen Abschlussprüfungen an Haupt- und Realschulen sind vom 13. bis 17. Mai terminiert. An den Hauptschulen werden dafür rund 13.000 Schülerinnen und Schüler erwartet –und an den Realschulen circa 19.000 Prüflinge. Der Einsatz von technischen Geräten wie Mobiltelefonen oder Smartwatches ist während der Prüfungen verboten; Taschenrechner dürfen nur dann genutzt werden, wenn "Programme und Dateien, die nicht zum Lieferumfang oder zu einem Systemupdate gehören", gelöscht wurden.
Ausnahmen während Corona
Die Grünen-Fraktion forderte erneut von Schwarz-Rot, den "Kulturkampf" auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler zu beenden. Sie argumentierte, dass die kurzfristige Ankündigung der Fehlerbewertung von Genderzeichen die Prüflinge verunsichert habe. Zudem sei diese juristisch fraglich, "da das hessische Schulrecht bisher überhaupt kein Genderverbot vorsieht". Das Kultusministerium hält jedoch an seiner Entscheidung fest: Das Regelwerk des Rates für deutsche Rechtschreibung müsse bei der Korrektur und Bewertung der schriftlichen Prüfungen angewendet werden – ganz so wie es schon früher war.
In den vergangenen Jahren hatte es aufgrund von coronabedingten Schulausfällen Ausnahmen gegeben. Das CDU-geführte Kultusministerium hatte damals vermutet, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler die Positionierung des Rates für deutsche Rechtschreibung von 2021 kennen konnten. Und daher Milde bei den Korrekturen walten lassen.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa