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Rhein-Main-Link: Stromtrasse soll quer durch Hessen führen


Großprojekt "Rhein-Main-Link"
Gigantische Stromtrasse: Hier soll sie langführen

Von t-online, sfk

Aktualisiert am 22.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Bagger heben einen Graben für die Verlegung von Erdkabeln in Norddeutschland aus (Archivbild). (Quelle: Juergen Schwarz)
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Mit neuen und starken Stromleitungen soll Windstrom von der Nordsee nach Hessen fließen. Die Trasse soll bis ins Ried führen.

Eine gigantische Stromtrasse soll quer durch Hessen führen. Sie soll Energie von den Windkraftanlagen der Nordsee in den Süden des Landes transportieren. Bislang war die exakte Streckenführung für die Leitung, den sogenannten "Rhein-Main-Link", unklar – nun wurde der Präferenzraum bekanntgegeben. Starten soll die Stromtrasse in Niedersachen und anschließend durch den Raum Bad Arolsen/Korbach über Marburg, Gießen, den Taunus, das Rhein-Main-Gebiet bis ins Ried laufen. Betroffen könnten dadurch etwa auch die Kreise Waldeck-Frankenberg, Hochtaunus, Groß-Gerau und Bergstraße sein.

Umgesetzt wird das Projekt unter der Federführung des Übetragungsnetzbetreibers Amprion. Durch die Gleichstromverbindung soll der Leistungsbedarf im Rhein-Main-Gebiet und in Südhessen gedeckt werden. Insgesamt sollen vier Gleichstromverbindungen nach Südhessen führen – diese würden zusammen eine Leistung von rund acht Gigawatt nach Hessen bringen und dadurch den Bedarf von rund acht Millionen Menschen decken. Da zwischen allen vier Vorhaben eine räumliche Nähe besteht, will das Unternehmen einen gemeinsamen "Energiekorridor" umsetzen, den "Rhein-Main-Link".

Für die Trasse sind zwölf Erdkabel vorgesehen, jedes ist 20 Zentimeter dick. Die Grabungen dafür sollen 2028 beginnen. In den kommenden Wochen soll zunächst die beste Strecke für die Trasse gefunden werden. Dafür wurde bereits ein fünf bis zehn Kilometer breiter Korridor festgelegt. Dieser verläuft von Bürstadt über Riedstadt und Mainz durch den Main-Taunus- und Hochtaunus-Kreis sowie den Wetteraukreis bis in den Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Kosten für alle vier Systeme liegen bei rund 15 Milliarden Euro

Durch die Bündelung soll das Genehmigungsverfahren gestrafft werden, um den Planungsraum von über 500 Kilometer möglichst nur einmal baulich in Anspruch zu nehmen. Dadurch werden auch Eingriffe in die Umwelt minimiert, heißt es von Amprion. 2033 soll das erste System in Betrieb genommen werden. Die Kosten für alle vier Systeme werden auf rund 15 Milliarden Euro geschätzt. Bis Ende Juni 2024 sollen die Planfeststellungsverfahren für alle vier Vorhaben beginnen.

Durch Gleichstrom können große Energiemengen über weite Entfernungen transportiert werden, ohne dass es zu großen Verlusten kommt. Je Verbindung sind zwei Kabel laut Amprion nötig, jeweils mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern. Sie sollen den Strom mit einer enorm hohen Spannung von 525.000 Volt transportieren. An den Ein- und Ausspeisungspunkten der jeweiligen Leitungen sind Konverteranlagen notwendig, in denen der ankommende Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt wird und umgekehrt.

Verwendete Quellen
  • ffh.de: "Hier soll die Strom-Autobahn verlaufen" vom 20. November
  • amprion.de: "Rhein-Main-Link" (Stand: 21. November)
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