Natur und Mensch Flaute bei der Pilzsuche in Hessen: Experte gibt Tipps für Anfänger
Die Pilzsaison in Hessen hat in diesem Jahr wegen starker Regenfälle im Spätsommer früher begonnen als in anderen Jahren. Jetzt kommt es zu einer regelrechten Pilzflaute.
"Im August gab es mal sehr viele Niederschläge, danach hat das Pilzjahr sehr früh angefangen und es gab viele Speisepilze", sagte Wolfgang Prüfert, Vorstandsmitglied der in Frankfurt ansässigen Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Danach sei es wegen trockenen und warmen Wetters zu einer Flaute bei der Pilzsuche gekommen. "Man findet immer noch Pilze, wenn man an Nordhänge geht oder an Bachtäler und feuchte Stellen, aber man muss genauer recherchieren", erklärte Prüfert.
Prognosen für den Rest der Pilzsaison abzugeben, sei dagegen schwierig. Wie gut Pilze gedeihen, hänge stark vom lokalen Wetter ab. Sicher sei jedoch, dass das Pilzwachstum mit dem ersten Frost weitgehend vorbei ist.
"Es gibt giftige und krebserregende Champignons"
Unerfahrenen Sammlerinnen und Sammlern, die sichergehen wollen, dass ihre Pilze ungiftig sind, rät Prüfert, sich nicht auf Apps zu verlassen. Apps seien für Anfänger nicht verlässlich genug, um Giftpilze sicher ausschließen zu können, heißt es auf der Website der Gesellschaft für Mykologie. Zudem solle man die Finger von Champignons lassen. "Es gibt giftige und krebserregende Champignons", betonte der Pilzexperte.
"Man muss die Pilzart, die man sammelt, und seine Doppelgänger kennen", sagte Prüfert. Andersherum vorzugehen, also erst Pilze zu sammeln, und dann zu schauen, ob sie auch essbar sind, kann demnach schnell schiefgehen. Für Laien sei es daher ratsam, an begleiteten Sammlungen mit Experten teilzunehmen oder sich von Sachverständigen erklären zu lassen, ob die Pilze ohne Bedenken essbar seien.
- Nachrichtenagentur dpa