Protest auf A5 in Südhessen Politikerin: So könnte Hungerstreik der Lkw-Fahrer beendet werden
Die Lkw-Fahrer aus Osteuropa, die seit Wochen an einer Raststätte in Hessen für ihr Geld kämpfen, sind in einer verzweifelten Lage. Jetzt macht Linken-Chefin Janine Wissler einen Vorschlag.
Die Lkw-Fahrer aus Usbekistan und Georgien, die an der Autobahnraststätte Gräfenhausen in Südhessen streiken, sind am Ende ihrer Kräfte. Seit mehr als zwei Monaten warten sie auf ihr Gehalt von dem polnischen Spediteur, für den sie arbeiten. Etliche von ihnen sind im Hungerstreik und riskieren ihr Leben. Die Verhandlungen mit dem Spediteur sind festgefahren, er hat die Fahrer sogar wegen Erpressung angezeigt.
Die Linken-Bundesvorsitzende Janine Wissler hat sich nun für die Fahrer eingesetzt und einen Fonds gefordert, aus dem sie bezahlt werden können. "Jene Konzerne, in deren Auftrag die Fahrer unterwegs waren, sollten jetzt einen Fonds auflegen, aus dem die Fahrer bezahlt werden können", sagte die aus Hessen stammende Politikerin der "Frankfurter Rundschau" (Montag). Die Summe müsse "sofort bereitgestellt werden, damit die Fahrer ihren lebensbedrohlichen Streik abbrechen".
Verhandlungsführer: Brauchen Lösung
Der niederländische Gewerkschafter Edwin Atema, der von den Fahrern als Verhandlungsführer gewählt wurde, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass etwa 80 Fahrer noch durchhalten würden, davon befänden sich 30 im Hungerstreik. Er hofft auf eine schnelle Lösung des Konflikts, bevor es zu spät sei.
Zeitweise hatten sich bis zu 120 Fahrer dem Streik angeschlossen. Auf Medienanfragen hat das polnische Unternehmen seit Wochen nicht mehr reagiert. "Wenn nicht der Spediteur, dann müssen jene in Vorleistung gehen, die von der schamlosen Ausbeutung der Fahrer profitierten", sagte Wissler.
- Nachrichtenagentur dpa