Patient oder Krankenkasse? Kosten-Streit endet: Wer die Corona-Impfung in Hessen bezahlen muss
Der Streit um die Honorierung der Corona-Impfungen in Hessen ist beigelegt: Patienten müssen das Geld für die Auffrischungsimpfung nun doch nicht vorstrecken.
Die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) im Land haben nach einem "zähen Ringen" eine Einigung erzielt, wie die KV am Donnerstag mitteilte. Damit können die Praxen nun auch in Hessen die Impfung direkt bei den gesetzlichen Krankenversicherungen abrechnen. Ärzte erhalten für die Impfung ein Honorar von 16,50 Euro. In Hessen hatte es länger gedauert als in anderen Bundesländern, sich auf die Vergütung zu einigen.
Für Patienten bedeutet die Einigung, dass sie die Impfung nicht mehr selbst bezahlen und sich das Geld dann von der Kasse wiederholen müssen. Auch für die Praxen verringere sich durch die direkte Abrechnung mit den Krankenkassen der bürokratische Aufwand erheblich, so die Vorstandsvorsitzenden der KV, Frank Dastych und Armin Beck.
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Corona-Impfung in Hessen: Nicht klar, wann der Impfstoff ankommt
Der Vorsitzende des Hessischen Hausärzteverbands, Christian Sommerbrodt, erwartet, dass es nächste Woche losgeht mit den Impfungen. Die meisten Praxen hätten mit der Termin-Vergabe noch abgewartet. Das liege nicht nur an der Hängepartie mit der Honorierung, sondern auch an zwei weiteren Faktoren: Der neue Impfstoff wird in Sechser-Dosen geliefert, sodass die Praxen immer mehrere Patienten gemeinsam impfen müssen. Und es ist nicht klar, wann wie viel Impfstoff ankommt.
Nach Angaben des Hausärzteverbands sind die ersten Dosen mit dem angepassten Covid-19-Impfstoff in dieser Woche ausgeliefert worden, weitere sollen nächste Woche folgen. Auch der saisonal angepasste Influenza-Impfstoff habe in dieser Woche die Praxen erreicht, mehr soll nächste Woche folgen. Der Hausärzteverband rät dazu, die Auffrischung der Corona-Impfung mit der Grippeschutzimpfung zu kombinieren. Beide Impfungen werden ohnehin für die gleiche Gruppe empfohlen: Risikopatienten und Menschen über 60.
- Nachrichtenagentur dpa