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Raststätte Gräfenhausen an der A5: Lkw-Fahrer drohen mit Hungerstreik


500.000 Euro Lohn sollen fehlen
Lkw-Fahrer in Gräfenhausen drohen mit Hungerstreik

Von t-online, pb

13.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Lkw-Fahrer an der A5: Seit Wochen harren die unbezahlten Männer an der Autobahn aus.Vergrößern des Bildes
Lkw-Fahrer an der A5: Seit Wochen harren die unbezahlten Männer an der Autobahn aus. (Quelle: Boris Roessler/dpa)

Seit Wochen warten dutzende Männer an einer Autobahn-Raststätte in Hessen auf ihren Lohn. Nun kommt ein Spitzenpolitiker vorbei – und die Männer drohen.

Seit Wochen harren an der Autobahn-Raststätte Gräfenhausen bei Weiterstadt (Darmstadt-Dieburg) mehr als hundert Fahrer eines polnischen Spediteurs aus, weil ihre Löhne nicht bezahlt werden. Nun droht die Gruppe mit einem Hungerstreik, sollten ihre Lohn-Forderungen nicht erfüllt werden. Das sagten die Männer laut "Hessenschau" bei einem Treffen mit SPD-Spitzenpolitiker Lars Klingbeil am Dienstag.

Der SPD-Bundesvorsitzende hatte die Gruppe auf dem Parkplatz an der A5 besucht. Klingbeil erklärte nach dem Termin auf Facebook: "Das sind keine Zustände, die in unser Europa im Jahr 2023 passen." Die Männer hätten ihm unter Tränen von ihrer Lage berichtet. Er wolle mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und Verdi Druck auf den Spediteur ausüben, damit die Lkw-Fahrer bezahlt werden.

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Klingbeil war am Dienstag in Hessen, um an mehreren Wahlkampfterminen seiner SPD für die Anfang Oktober anstehende Landtagswahl teilzunehmen.

Kunden zahlen für Spediteur, um an Ware zu kommen

Die Fahrer streiken an der Autobahnraststätte seit mittlerweile mehr als acht Wochen. Seitdem hängen auch ihre Lkws mit mehreren Tonnen Gütern für verschiedene deutsche Firmen an der Raststätte fest. Sie geben an, seit Monaten, teils sogar einem Jahr nicht bezahlt worden zu sein. Insgesamt schulde ihnen der Arbeitgeber rund 500.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt, der Spediteur sprach von Erpressung.

Ende August hatte ein erster Kunde des Speditionsunternehmens, der ebenfalls vom Streik betroffen ist, 20.000 Euro an die Fahrergruppe übergeben. Daraufhin erhielt er den Wagen mit seiner Ware. Die Fahrer hoffen, dass weitere Kunden des Spediteurs dem Beispiel folgen. Medienberichten zufolge hat der Spediteur mit einzelnen Fahrern Lohnzahlungen ausgehandelt.

Bereits im Frühjahr hatten mehr als 60 georgische und usbekische Lastwagenfahrer desselben Unternehmens in Gräfenhausen für ausstehende Löhne gestreikt und hatten am Ende eine Zahlung erreicht. Der damalige Streik hatte auch die Arbeitsbedingungen im internationalen Gütertransport in den Fokus gerückt.

Verwendete Quellen
  • facebook.com: Beitrag von Lars Klingbeil, 12.09.2023
  • deutschlandfunk.de: Streikende Lkw-Fahrer sollen Geld bekommen
  • hessenschau.de: Fahrer in Weiterstadt drohen mit Hungerstreik
  • t-online.de: Streik-Parkplatz für Lkw-Fahrer gesperrt
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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