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Trotz Flugblatt-Affäre: Aiwanger kommt für Wahlkampf nach Hessen


Trotz Flugblatt-Affäre
Landtagskandidatin lädt Aiwanger zu Wahlkampfveranstaltung ein

Von t-online, stn

Aktualisiert am 30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Hubert Aiwanger: Hat der Politiker in der Schulzeit Flugblätter verteilt, die ihm jetzt auf die Füße fallen?Vergrößern des Bildes
Hubert Aiwanger: Hat der Politiker in der Schulzeit Flugblätter verteilt, die ihm jetzt auf die Füße fallen? (Quelle: Sean Gallup/Getty Images)

Laura Schulz will für die Freien Wähler in den Hessischen Landtag. Für ihren Wahlkampf hat sie Parteichef Hubert Aiwanger eingeladen – trotz des Antisemitismus-Skandals.

Es ist Wahlkampf in Hessen. Am 8. Oktober wird ein neuer Landtag gewählt. Laura Schulz von den Freien Wählern will für ihre Partei als Abgeordnete in das Parlament einziehen. Dafür hat sie für Samstag, 2. September, einen prominenten Unterstützer zu ihrer Wahlkampfveranstaltung eingeladen: den Parteichef und bayerischen Wirtschaftsminister, Hubert Aiwanger.

Der jedoch steckt mitten in einem Antisemitismus-Skandal. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, dass Aiwanger als Schüler ein antisemitisches Flugblatt verfasst und im Burkhart-Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg ausgelegt haben soll. Der Vorfall ereignete sich im Schuljahr 1987/88. Aiwanger war damals Schüler der 11. Klasse. Er sei als Urheber des Flugblatts mit rechtsextremistischem Inhalt zur Verantwortung gezogen und bestraft worden.

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Nachdem die "Süddeutsche Zeitung" über das Flugblatt berichtet hatte, räumte Aiwanger ein, dass er als Elftklässler mit den Pamphleten in seiner Schultasche erwischt worden war. Der Verfasser des Flugblatts soll aber dessen Bruder Helmut gewesen sein. Aiwanger kann sich nach eigener Aussage nicht erinnern, ob er die Flugblätter damals in der Schule "weitergegeben", also verteilt hat.

Trotz der Vorwürfe gegen Aiwanger hält die Landtagskandidatin Schulz aus Obertshausen (Kreis Offenbach) an einem Treffen mit dem bayerischen Wirtschaftsminister fest, berichtet die "Offenbach Post". Unter dem Titel "Reden wir über Hessen und Deutschland" findet das Event auf dem Bioenergiehof "Vor den Tannen" im mittelhessischen Wetter statt.

Schulz könne sich nur schwer selbst zu den Anschuldigungen äußern, teilte sie der Zeitung mit. Über den Inhalt des Flugblatts zeigte sie sich jedoch bestürzt. Schulz stelle sich entschieden gegen alle Formen des Antisemitismus. Dies sei auch Grundtenor der Freien Wähler. "Ich habe unseren Bundesvorsitzenden an mehreren Veranstaltungsterminen persönlich getroffen und habe von ihm noch nie eine antisemitische Äußerung gehört. Ich hoffe deshalb, dass alle Hintergründe zu diesem Flugblatt aufgeklärt werden", sagte sie der "Offenbach Post".

Ob sich Schulz mit der Einladung Aiwangers einen Gefallen tut? Politisch jedenfalls stehen Aiwanger und Schulz weit auseinander. Sie verkörpert Ideen für ein sozial gerechteres Land. Der bayerische Wirtschaftsminister hingegen forderte etwa bei der Demonstration gegen die "Heizungsideologie" im oberbayerischen Erding im Juni die Bundesregierung zum Rücktritt auf, weil diese das Land kaputtmachen wolle.

Er wetterte gegen "links-grünen Gender-Gaga" in den Medien und beklagte "Wunden des Corona-Irrsinns". Und er rief die Bevölkerung dazu auf, die "Berliner Chaoten" vor sich herzutreiben: "Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss."

Für seine Aussagen erhielt Aiwanger viel Kritik. Man wird am Samstag sehen, wie er sich auf der Wahlveranstaltung von Schulz verhalten wird – oder wird sie ihn doch noch ausladen? Noch jedenfalls hält Schulz an dem Termin fest.

Verwendete Quellen
  • op-online.de: Trotz Antisemitismus-Affäre: Obertshausener Landtagskandidatin hält an Treffen mit Aiwanger fest
  • tagesschau.de: Einer, der Populismus mit Populismus bekämpfen will
  • Webseite von Laura Schulz
  • sueddeutsche.de: Das Auschwitz-Pamphlet
  • Instagram von Laura Schulz
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