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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Analyse von Immobilienportal Hohe Warmmieten: So viel zahlen Familien in Frankfurt
Bundesweit steigen die Warmmieten und Energiekosten – insbesondere in Städten. Dazu zählen auch Frankfurt und Offenbach. Das geht vor allem zu Lasten von Familien.
Es ist eine Entwicklung, die sich bereits seit einigen Jahren abzeichnet: Das Wohnen für Familien in Metropolen wird immer teurer. Das liegt laut einer Analyse von Immowelt an den steigenden Mieten und den hohen Energiekosten. "Bis zu 40 Prozent des mittleren Nettoeinkommens muss eine Durchschnittsfamilie für die Warmmiete einer geräumigen Wohnung aufwenden", heißt es in einer Mitteilung von Immowelt. Besonders betroffen sind auch zwei Städte im Rhein-Main-Gebiet.
Das Immobilienportal hat in 107 ausgesuchten deutschen Städten die aktuellen Angebotsmieten für eine für eine 100-Quadratmeter-Wohnung in 107 mit dem Medianeinkommen einer Familie (je ein Voll- und Teilverdiener plus ein Kind) in der jeweiligen Stadt verglichen. In 70 von 107 untersuchten Städten müssen Mieter für eine familiengerechte Wohnung mindestens 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Warmmiete aufbringen.
So zahlt man in Frankfurt für eine 100-Quadratemeter-Wohnung 1.619 Euro bei einem mittleren Einkommen von 5.019 Euro. In der Nachbarstadt Offenbach kostet die Wohnung 1.517 Euro bei einem Einkommen von 4.124 Euro. In Frankfurt beläuft sich die Belastung für Familien damit auf 32 Prozent ihres Nettoeinkommens. In Offenbach sind es sogar 37 Prozent.
21,7 Prozent der Kinder in Offenbach wachsen in Armut auf
"Die weiter steigenden Mietpreise bedingt durch die hohe Nachfrage nach Wohnraum sowie die erhöhten Energiekosten setzen Familien finanziell stark unter Druck", erklärt Felix Kusch, Geschäftsführer von Immowelt. In einer Stadt wie Offenbach, die sich in den letzten zehn Jahren deutlich zum Positiven entwickelt hat, ein herber Rückschlag. Denn Offenbach hat mit 21,7 Prozent bundesweit eine der höchsten Quoten an Kindern, die in Kinderarmut aufwachsen.
Doch auch in Frankfurt gibt es Stadtteile mit einer hohen Armutsquote. Von relativer Armut oder einer Armutsgefährdung spricht man dann, wenn ein Haushalt über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland verfügt.
Hohe Armut in Frankfurter Stadtteilen
Das Monitoring der Stadt Frankfurt zeigt, dass im Bahnhofsviertel sowie in Sossenheim, Fechenheim-Süd, Zeilsheim-Ost und Höchst-Süd die Quote bei bis zu 42,6 Prozent liegt. Doch selbst Familien mit einem mittleren Gehalt, "in denen beide Elternteile berufstätig sind, müssen einen großen Anteil ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Für einkommensschwache Familien ist die Situation noch deutlich schwieriger", sagt Kusch von Immowelt.
- immowelt.de: Warmmiete verschlingt bis zu 40 Prozent des mittleren Einkommens von Familien
- Analyse von Immowelt
- Monitoring der Stadt Frankfurt
- tagesschau.de: Raus aus der Armut
- Bertelsmann Stiftung: Studie zu bundesweiter Kinderarmut