Seltener Anblick Tigerbabys im Frankfurter Zoo zeigen sich zum ersten Mal
Die knapp zwei Monate alten Sumatra-Tigerbabys im Frankfurter Zoo haben ihre ersten zaghaften Schritte ins Rampenlicht gewagt.
Im Zoo Frankfurt hat die neunjährige Sumatra-Tigerin Cinta für eine erfreuliche Überraschung gesorgt: Im Juni brachte sie zwei gesunde Jungtiere zur Welt. Die beiden Nachkommen wurden bei einem Gesundheitscheck am Mittwoch das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Erstmals hatte Zoodirektorin Christina Geiger die Gelegenheit, den Tiger-Nachwuchs ganz genau in Augenschein zu nehmen und festzustellen: Es sind zwei Männchen. Raja und Rimba erhielten ihre ersten Impfungen, unter anderem gegen Katzenschnupfen.
Um den frischgebackenen Eltern Cinta und Emas und ihrem Nachwuchs Ruhe zu gewährleisten, blieb der Katzendschungel vorübergehend geschlossen. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Tiere ungestört ihre Bindung zueinander aufbauen können.
Sumatra-Tiger in Frankfurt
Die Geburt verlief nicht ohne Herausforderungen, Tiger-Mama zog sich zur Geburt in eine eigens für diesen Zweck eingerichtete Wurfbox zurück. Auch bei ihrem ersten Auftritt gaben sich die Tigerjungen allerdings eher scheu und zogen sich lieber in eine geschützte Ecke zurück.
"Die Abstammungslinie von Cinta ist unterrepräsentiert, daher sind ihre Jungtiere genetisch äußerst wertvoll, für die Zoopopulation", erklärt Kurator Dr. Johannes Köhler nach der Geburt. Er betont die Bedeutung dieser Geburt für den Schutz der bedrohten Sumatra-Tigerunterart, die in ihrer natürlichen Umgebung auf Sumatra nur noch in geringer Anzahl vorkommt.
Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich seit 1998 auf der indonesischen Insel Sumatra für den Schutz der Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh (was übersetzt "30 Hügel" bedeutet). In diesem Hotspot der Biodiversität leben viele gefährdete Arten wie Tiger, Orang-Utans und Elefanten.
"Rund 30 Tiger werden noch im Bukit Tiga Puluh Nationalpark vermutet. So ganz genau weiß es aber niemand, daher wollen wir über den gesamten Nationalpark eine Untersuchung mit Kamerafallen machen. Denn unsere Befürchtung ist, dass auch hier die Tiger weniger werden", sagte Christof Schenck, Geschäftsführer der ZGF. Dabei hilft auch der Naturschutz-Euro der Frankfurter Zoobesucherinnen und Zoobesucher.
- zoo-frankfurt.de: Mitteilung vom 26 Juni 2023
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa