An A5-Raststätte Lkw-Streik: "Nun liegt der Ball beim Unternehmen"
Seit vier Wochen streiken Fahrer aus Osteuropa und Zentralasien an einer Autobahnraststätte in Südhessen. Nun haben sie einen Gewerkschafter als Vermittler beauftragt.
Um ihre Interessen zu vertreten, haben die Fahrer, die seit vier Wochen an der Autobahnraststätte Gräfenhausen in Südhessen streiken, einen Vermittler eingeschaltet.
Edwin Atema von der europäischen Transportarbeitergewerkschaft, sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe eine Vollmacht von allen Streikenden erhalten. Die Männer aus Georgien, Usbekistan und anderen zentralasiatischen Staaten hatten zuvor einzeln mit dem polnischen Spediteur verhandelt, bei dem sie ihren Lohn einfordern. Die Fahrer sagten, sie seien seit bis zu fünf Monaten nicht bezahlt worden.
Etwa ein Dutzend Fahrer hatte am Anfang des Streiks Erfolge in Einzelgesprächen erzielt und die Wagen an den Spediteur zurückgegeben. Danach schlossen sich bis zu 120 Fahrer dem Streik an. Es gibt jedoch seit Wochen keine Gespräche mehr – beide Seiten machen einander für den Stillstand verantwortlich. Der polnische Spediteur hat inzwischen unter anderem wegen Erpressung Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt erstattet.
Gefälschte Kündigungsschreiben?
"Nun liegt der Ball beim Unternehmen", sagte Atema. Der Gewerkschafter aus den Niederlanden hatte schon im April für mehr als 60 Fahrer des gleichen Spediteurs verhandelt, die auch in Gräfenhausen gestreikt hatten.
Er habe das Unternehmen darüber informiert, dass die Fahrer ihn mit den Verhandlungen beauftragt hätten. Nach Angaben von Atema haben alle Streikenden Kündigungsschreiben erhalten, auf denen auch ihre Unterschriften ständen. "Das ist gefälscht", insistierte er. Die Anschuldigungen gegen die Fahrer entbehrten jeglicher Grundlage. So seien Vertreter des Unternehmens am Wochenende nicht daran gehindert worden, zwei leere Lastwagen zu übernehmen.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Nachrichtenagentur dpa
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