Staatsanwaltschaft ermittelt Sexuelle Übergriffe in Frankfurter Kitas: Mehr Fälle als bisher bekannt
Die Stadt Frankfurt hat mehrere Fälle von mutmaßlichem sexuellem Missbrauch in verschiedenen Kindergärten gemeldet. Die Vorfälle sollen nicht in Zusammenhang stehen.
In Frankfurt scheint das Ausmaß von Fällen sexuellem Missbrauchs an Kitas größer zu sein als bislang bekannt: Nach Angaben des Landesjugendamts hat die Stadt Frankfurt seit Anfang des Jahres neun Verdachtsfälle von sexuellen Übergriffen in Kindergärten gemeldet. Im gesamten Jahr 2022 waren es sieben Verdachtsfälle gewesen, berichtet die "Hessenschau". Laut "Frankfurter Rundschau" will sich das Bildungsdezernat zu den weiteren Fällen aus Rücksicht zu den laufenden Ermittlungsverfahren nicht äußern.
Frankfurts Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) berichtete zuvor von vier Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch innerhalb von drei Monaten, wie die Stadt am Dienstagabend mitteilte, sollen vier Mitarbeiter verschiedener Träger unter Verdacht stehen. Insgesamt sollen sieben Kinder betroffen sein.
"Wir arbeiten mit allen zuständigen Institutionen zusammen, um die Aufklärung der Verdachtsfälle vollumfänglich zu unterstützen", erklärte Weber. Der Schutz der Kinder sei das höchste Gut.
Erzieher sollen Kinder in Frankfurt missbraucht haben
Am Montag hatte die Staatsanwaltschaft der Mainmetropole Ermittlungen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern in zwei Kitas aufgenommen. Insgesamt drei Anzeigen seien eingegangen, wie die Behörde mitteilte. Zwei davon richteten sich gegen einen Erzieher. Diese wurden erstattet, nachdem ein vorheriges Ermittlungsverfahren gegen diesen Erzieher wegen des gleichen Verdachts gegenüber einem dritten Kind wegen mangelnden Tatverdachts im Mai eingestellt worden war.
Dem Erzieher wird vorgeworfen, zwischen Oktober 2022 und Juni 2023 ein fünfjähriges Kind mehrfach mit reibenden Bewegungen im Intimbereich und ein sechsjähriges Kind unterhalb der Kleidung im Intim- und Brustbereich berührt zu haben.
Ein Verdachtsfall konnte nicht bestätigt werden
Die dritte Anzeige richtet sich gegen einen Mitarbeiter einer anderen Kita. In diesem Fall soll der Erzieher ein dreijähriges Kind im Intimbereich berührt und geküsst haben. Die Ermittlungen dauerten nach Angaben der Staatsanwaltschaft an. Hinweise für einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen in den beiden Einrichtungen gebe es derzeit nicht.
Nach Angaben der Stadt ist ein Verdachtsfall gegen einen weiteren Mitarbeiter einer Kita bereits abgeschlossen. Dabei sei der Verdacht auf sexuelle Übergriffe nicht bestätigt worden, hieß es. Dennoch sei der Mitarbeiter nicht mehr in der Kita tätig.
- hessenschau.de: Mehr Verdachtsfälle an Frankfurter Kitas als bislang bekannt
- fr.de: Mehr Verdachtsfälle als bisher bekannt
- Nachrichtenagentur afp