Städte reagieren Anhaltende Hitze: Bäche in Hessen drohen auszutrocknen
Die aktuelle Trockenheit wirkt sich auch auf die Bäche und Gewässer rund um Frankfurt aus. Mehrere Kommunen verbieten bereits die Wasserentnahme oder rufen Trinkwasserknappheit aus.
Die anhaltende Trockenheit hat schon einige Kreise und Städte in Hessen zum Handeln gezwungen. Denn: In einigen Gewässern droht das Wasser knapp zu werden. Erst am Freitag rief das Regierungspräsidium Darmstadt dazu auf, die Bäche zu schonen. Bürgerinnen und Bürger sollen ab sofort kein Wasser mehr aus Gewässern entnehmen – damit sollen Fische und andere Organismen vor dem Sterben geschützt werden.
Das Regierungspräsidium warnt: "Selbst wenn in diesen Tagen Niederschläge zu einem kurzfristigen Wasseranstieg in den Bächen führen sollten, wird die Situation angespannt bleiben." Auch im Vogelsberg gibt es seit Sonntag ein Wasserentnahmeverbot aus Bächen, Flüssen und Seen. Gleiches gilt seit vergangenem Donnerstag für den Main-Kinzig-Kreis: Allerdings dürfe das Wasser zum Eigenbedarf, etwa zum Gießen von Pflanzen, außerdem zum Versorgen von Tieren entnommen werden.
Auch in Königstein ist Wassersparen angesagt: Dort musste bereits wie in anderen Nachbarkommunen die Trinkwasserknappheit gemäß der Gefahrenabwehrverordnung ausgerufen werden. Konkret bedeutet das, dass keine Wege, Rasen- und Grünflächen über 200 Quadratmeter aus dem öffentlichen Trinkwassernetz bewässert werden dürfen, sondern nur aus Zisternen oder privaten Brauchwasseranlagen. Laut Stadt ist es ebenfalls verboten, private Schwimmbecken mit einem Volumen von über 25 Kubikmetern und Zisternen aus der Trinkwasserleitung zu befüllen.
Trotz Trockenheit: Keine Dürre in Hessen
In Darmstadt ist nun die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern verboten. Dies gilt bereits seit letztem Mittwoch und bis auf Weiteres. Für den Schutz der Gewässer sowie der Tier- und Pflanzenwelt sei das Verbot unerlässlich, sagte Umweltdezernent Michael Kolmer (Grüne). Weiterhin erlaubt sind das Tränken von Vieh sowie das Schöpfen von Wasser mit Handgefäßen.
Trotz der aktuellen Trockenheit spricht das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Hessen noch nicht von Dürre. Dabei kommt es auf die Definition an: Von einer hydrologischen Dürre sei erst die Rede, wenn es vier Monate zu trocken ist. Betroffen seien dabei Pegel und Grundwasser, erklärt das HLNUG. Damit fallen die Wasserstände unter einen Normalwert.
Trotzdem wirkt sich die Trockenheit bereits stark auf die Umwelt aus, die Gefahr vor Waldbränden ist hoch. Allein in der vergangenen Woche kam es zu mehreren Bränden, etwa in der Nähe des Wildparks Alte Fasanerie in Hanau oder im Frankfurter Stadtwald. Aus diesem Grund haben mehrere Städte wie Frankfurt das Grillen mit offenem Feuer auf allen öffentlichen Grillplätzen der Stadt verboten.
- hlnug.de: Dürre in Hessen
- /rp-darmstadt.hessen.de: Mitteilung am 23. Juni 2023
- Eigene Recherche
- echo-online.de: Darmstadt beschränkt Wasserentnahme: Wie trocken ist es?