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Studie in Frankfurt zur Cannabis-Legalisierung manipuliert


"Rote Kiffer Fraktion“
Cannabis-Studie in Frankfurt manipuliert

Von t-online, RF, stn

Aktualisiert am 26.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Cannabis-Konsum: Junge Menschen sind laut einer Umfrage für die Legalisierung von Cannabis.Vergrößern des Bildes
Cannabis-Konsum: Frankfurt kündigte bereits an, sich gemeinsam mit der Stadt Offenbach als Modellregion zu bewerben. (Quelle: Oliver Berg/dpa)
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Die Stadt Frankfurt hat per Fragebogen ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zum Thema Cannabis-Legalisierung befragt. Nun stellt sich heraus: Die Umfrage ist in Teilen gefälscht.

Schon im April hatte Frankfurt verkündet, sich gemeinsam mit Offenbach als Modellregion für die regulierte Abgabe von Cannabis bewerben zu wollen. Um repräsentativ erheben zu können, was die Bürgerinnen und Bürger über dieses Thema denken, wurden 10.000 Fragebogen an zufällig ausgewählte Teilnehmer versendet.

Doch wie nun die Stadt Frankfurt mitteilt, wurde die Studie manipuliert. Zuvor berichteten der "Hessische Rundfunk" und das "Journal Frankfurt" über eine mögliche Manipulation.

Gesundheitsdezernent Stefan Majer und Dr. Artur Schroers, Leiter des Frankfurter Drogenreferats, bestätigen, dass sich unter den 3.001 beantworteten Rücksendungen von Frankfurterinnen und Frankfurtern vermutlich 350, "sehr clever gemachte" Kopien befanden. "Die Manipulation der Befragung hat uns überrascht", sagt Majer, "vor allem, weil es ja darum ging, die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen zu lassen und ihre Einstellungen und Bedarfe in der aktuellen Debatte um Cannabis zu erfragen".

Wie gelangte die Gruppe an den Cannabis-Fragebogen?

In einem Bekennerschreiben der "Roten Kiffer Fraktion" (RKF) heißt es: "Wir haben die Befragung der Stadt Frankfurt am Main zum Thema Cannabis manipuliert." Die Gruppe gebe an, 500 Fragebögen sowie Rückumschläge vervielfältigt zu haben und sie "tendenziös positiv hinsichtlich der Kifferei ausgefüllt" zu haben – um das Ergebnis positiv zu gestalten. Damit wäre das Ergebnis verfälscht.

Die Briefe seien über verschiedene Briefkästen im Stadtgebiet verteilt und anschließend an das Institut für Interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung in Hamburg geschickt worden.

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Die Gruppe gelangte an den Fragebogen offenbar durch den Journalisten und "Titanic"-Autor Moritz Post. Auf Twitter gibt er an, ihn an die RKF weitergegeben zu haben. Er sei einer der ausgewählten Bürger und Bürgerinnen gewesen, "die zufällig für eine fragwürdige Umfrage der Stadt Frankfurt zum Thema Cannabis ausgewählt wurden". Dem "Journal Frankfurt" sagt Post, dass die Umfrage "wie zielloser Aktionismus und verschwendetes Steuergeld" wirke. In den Fragebögen werde nach zahlreichen Aspekten gefragt, "die nicht in der Wirkungsmacht der Kommunen" lägen.

Auch die RKF kritisiert offenbar das Vorgehen bei Studie: Laut "HR" heißt es in dem Bekennerschreiben dazu, dass es sinnvoller gewesen wäre, "die seit vielen Jahren in der Suchtberatung tätigen Experten zu befragen, statt Meinungen und Befindlichkeiten abzufragen."

Die Ergebnisse wollte das Drogenreferat in Frankfurt am vergangenen Samstag vorstellen. Im April hatten Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) Eckpunkte eines Zwei-Säulen-Modells für die Cannabispolitik der Bundesregierung präsentiert. Demnach sollen in ausgewählten Regionen auch Unternehmen unter bestimmten Bedingungen Cannabis produzieren und vertreiben dürfen.

Verwendete Quellen
  • hessenschau.de: "Rote Kiffer Fraktion" will Cannabis-Befragung der Stadt Frankfurt manipuliert haben
  • journal-frankfurt.de: Umfrage zu Cannabis-Legalisierung: "Rote Kiffer Fraktion" füllt 500 Fragebögen aus
  • twitter.com: Beitrag von Moritz Post
  • Mitteilung der Stadt Frankfurt vom 26. Juni
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