Kokainschmuggel in Frankfurt Bericht: Italienische Mafiosi nutzen Pizzeria als Treffpunkt
Bei einem Einsatz gegen die kalabrische Mafia-Organisation 'Ndrangheta wurden deutschlandweit fünf Verdächtige festgenommen. Auch in Frankfurt soll es zu einer Razzia gekommen sein.
Die kalabrische Mafiaorganisation 'Ndrangheta hat offenbar eine italienische Pizzeria im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim als Treffpunkt genutzt, um dort mit albanischen Drogenhändlern ihre Geschäft abzuwickeln. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Dem Vernehmen nach hat es dort am Montagabend Festnahmen gegeben.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigt das der Zeitung nicht. Für t-online war die Staatsanwaltschaft am Dienstagabend nicht mehr erreichbar. Fest steht aber, dass Polizisten aus Deutschland, Belgien und Italien bei einem Einsatz gegen eine Rauschgiftbande der kalabrischen Mafiaorganisation 31 Verdächtige festgenommen. Bei einem gemeinsamen Einsatz mit mehr als 840 Beamten und 53 Durchsuchungen wurden zudem Bargeld und andere Vermögenswerte in Höhe von 3,8 Millionen Euro beschlagnahmt, wie die europäische Polizeibehörde Europol am Montag mitteilte.
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'Ndrangheta solle ein Netzwerk aufgebaut haben, um hauptsächlich Kokain von Südamerika über mehrere europäische Häfen nach Deutschland und Italien zu schmuggeln. Zu diesem Zweck habe die Gruppe "in Deutschland Unternehmen gegründet, um den Drogenschmuggel zu erleichtern". Den Europol-Angaben zufolge wurden in Deutschland fünf Verdächtige festgenommen, in Italien 18 und in Belgien acht. Auch im hessischen Gründau soll es zu einem Einsatz gekommen sein, wie mehrere Medien berichten.
Die 'Ndrangheta ist Italiens mächtigste Mafiaorganisation. Sie kontrolliert den Großteil des Kokainschmuggels nach Europa und ist weltweit in mehr als 40 Ländern aktiv. Wegen ihres wirtschaftlichen Einflusses in Kalabrien und des enormen Vermögens, das sie angesammelt hat, haben die Strafverfolgungsbehörden es schwer, der Organisation das Handwerk zu legen.
- Nachrichtenagentur afp
- faz.de: Mafiosi in Haft
- Twitter/Margherita Bettoni
- Anfrage an Staatsanwaltschaft Frankfurt