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Roger-Waters-Konzert in Frankfurt: Jüdische Gemeinde ruft zum Protest auf


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Vor Frankfurter Festhalle
Jüdische Gemeinde ruft zum Protest vor Roger-Waters-Konzert auf


26.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Roger Waters: Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen wollten das Konzert absagen, das Verwaltungsgericht erlaubte den Auftritt. (Quelle: Stefan M. Prager)
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Trotz Antisemitismusvorwürfen wird der Pink-Floyd-Mitbegründer am Sonntag in der Frankfurter Festhalle auftreten. Die Jüdische Gemeinde ruft zu Protesten auf.

Der Sänger Roger Waters darf nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichtes am Sonntag in der Frankfurter Festhalle auftreten. Die Jüdische Gemeinde in Frankfurt kündigte bereits an, gemeinsam mit einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis gegen den umstrittenen Auftritt zu demonstrieren. Unter dem Motto "Frankfurt vereint gegen Antisemitismus", werde man sich ab 16 Uhr auf dem Vorplatz der Festhalle Frankfurt versammeln, heißt es in dem Protestaufruf.

Der Auftritt des Pink-Floyd-Mitbegründers steht seit Monaten in der Kritik: Waters wird vorgeworfen, antisemitische und holocaust-relativierende Bildmotive zu verbreiten. Daneben rief er in der Vergangenheit zum Boykott Israels auf und verteidigte Putin. Der 79-Jährige gilt als einer der prominenten Köpfe der weltweiten BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions), welche in Deutschland als antisemitisch eingestuft wird.

Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen als Gesellschafter der Messe Frankfurt hatten das Konzert zunächst untersagt, doch das Verbot wurde vom Verwaltungsgericht Frankfurt aufgehoben. Infolgedessen wurde darauf verzichtet, Rechtsmittel gegen die Ablehnung des Konzertverbots einzulegen.

Im Rahmen seiner "This is Not A Drill"-Tournee trat Waters bereits in Berlin und München auf. Nach seinem Konzert in der Hauptstadt warf ihm das israelische Außenministerium vor, er habe ausgerechnet in Berlin "die Erinnerung an Anne Frank und die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden beschmutzt".

Stadt Frankfurt lud zu Podiumsdiskussion ein

Während des Auftritts waren in riesigen roten Buchstaben die Namen getöteter Personen eingeblendet worden: Neben dem Namen der während der NS-Zeit ermordeten Anne Frank erschien auch der Name der palästinensischen Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akle, die 2022 bei einem israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland getötet wurde.

Bereits am Mittwoch hatte die Stadt Frankfurt zu einer Podiumsdiskussion in der Paulskirche eingeladen ein. Unter dem Thema "Antisemitismus als Meinungsfreiheit? Nicht mit uns!" wurde insbesondere mit einem Dokumentarfilm an die Historie der Festhalle zu erinnert. Nach der Pogromnacht 1938 wurden 3.000 jüdische Männer aus Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet in die Festhalle gebracht, misshandelt und später in Konzentrationslager deportiert. Viele von ihnen wurden ermordet.

Verwendete Quellen
  • instagram.com: Jüdische Gemeinde Frankfurt
  • Eigene Recherche
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