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Roger Waters-Konzert in Frankfurt: Kritik – "Propagandamotive verhindern"


Pink Floyd Mitbegründer in Frankfurt
Kritik an Waters-Konzert: "Schlimmste Propagandamotive verhindern"

Von t-online, stn

Aktualisiert am 23.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Roger Waters bei seinem Auftritt in der Münchner Olympiahalle. (Quelle: Stefan M. Prager)

Kurz vor dem Auftritt des britischen Musikers fordert der Antisemitismusbeauftragte des Landes Hessens Auflagen, um antisemitische Symbolik auf der Bühne zu verhindern.

Die Kritik am Auftritt des Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters am 28. Mai in der Festhalle reißt nicht ab: Der hessische Antisemitismusbeauftragte, Uwe Becker (CDU), fordert die Stadt auf, zu prüfen, ob mit Auflagen "zumindest die schlimmsten antisemitischen Propagandamotive verhindert werden können", heißt es in einer Mitteilung der Hessischen Staatskanzlei vom Montag, berichtet die "Hessenschau".

"Nach den bereits stattgefundenen Konzerten in Berlin und München ist klar, dass Roger Waters bei dieser Tour wie befürchtet Hass gegen Israel mit antisemitischen und holocaustrelativierenden Bildmotiven verbreitet", sagte Becker weiter. So sei bei den vergangenen Konzerten ein aufblasbarer Schweineballon mit akustischen Gewehrsalven symbolisch erschossen worden. "Und wenn statt des früheren Davidsterns nun der Name eines israelischen Unternehmens Teil dieser Symbolik ist, bleibt der antisemitische Charakter bestehen."

Der Auftritt des britischen Musikers steht seit Monaten wegen seiner Nähe zur antisemitischen BDS-Bewegung und Russlandpropaganda in der Kritik. Der Deutsche Bundestag hat die Bewegung 2019 in einer Resolution als antisemitisch eingestuft. BDS steht für boycott, divestment und sanctions (Boykott, Desinvestition und Sanktionen) und setzt sich für einen umfassenden Boykott Israels in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft ein.

Waters bezeichnet Israel als "tyrannisches, rassistisches Regime"

Waters selbst hatte Stunden vor seinem Konzert in der Münchner Olympiahalle am Montagabend im Streit um die Antisemitismus-Vorwürfe gegen ihn nachgelegt und eine Botschaft auf Facebook verbreitet, in der er Israel als "tyrannisches, rassistisches Regime" bezeichnete. Er sieht den Kampf der als antisemitisch eingestuften BDS-Bewegung in der Tradition der Weißen Rose. Er veröffentlichte dazu ein Video, das ihn und seine Frau Kamilah Chavis am Grab von Hans und Sophie Scholl im Friedhof am Perlacher Forst zeigt, wo er weiße Rosen niedergelegt haben will.

"Das einzige Verbrechen des palästinensischen Volkes besteht darin, dass es historisch gesehen die überwältigende Mehrheit der einheimischen Bevölkerung war, die 1948 in Palästina zwischen dem Jordan und dem Meer lebte, und dass es im Weg war", schreibt er.

Musiker kritisiert deutsche Bundesregierung für BDS-Verbot

Die "Weiße Rose" habe friedlich gegen ein tyrannisches Regime gekämpft, das die jüdischen Brüder und Schwestern ermordete, schreibt er weiter. Diese Brüder und Schwestern seien heute die Palästinenser. Die Resolution des Deutschen Bundestags lasse die Deutschen "still und gleichgültig" der institutionalisierten Ermordung des palästinensischen Volks zuschauen.

Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen als Gesellschafter der Messe Frankfurt hatten das Konzert zunächst untersagt, doch das Verbot wurde vom Verwaltungsgericht Frankfurt aufgehoben. Infolgedessen wurde darauf verzichtet, Rechtsmittel gegen die Ablehnung des Konzertverbots einzulegen.

Verwendete Quellen
  • hessenschau.de: Antisemitismusbeauftragter: Auflagen für Waters-Konzert prüfen
  • facebook.de: Profil von Roger Waters
  • bpb.de: Antisemitismus in der BDS-Kampagne
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