Nach queerfeindlichen Übergriffen Regenbogenviertel in Frankfurt wird sicherer
Ein Koordinierungskreis organisiert Veranstaltungen und Sicherheitskonzepte im queeren Viertel. Der Kreis gründete sich nach mehreren Übergriffen im letzten Jahr.
Im letzten Jahr erschütterten queerfeindliche Übergriffe in der Frankfurter Innenstadt die queere Community. In Folge dessen gründeten Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne), Polizeipräsident Stefan Müller und die Drag-Queen Electra Pain den LSBTIQ*-Koordinierungskreis.
Sechs Monate später ziehen sie eine positive Zwischenbilanz der gemeinsamen Arbeit, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Demnach seien die gewalttätigen Übergriffe zurückgegangen, das Sicherheitsgefühl im queeren Viertel sei gestiegen und das Vertrauen in die Arbeit der Polizei sei gestärkt worden.
Queerfeindliche Angriffe: "Es musste was passieren"
"Nach den gewaltsamen Angriffen auf mich und viele weitere queere Menschen in Frankfurt musste etwas passieren", sagte Electra Pain. Das Ziel der Polizei sei es, nicht nur eine sichtbare Präsenz im Viertel zu zeigen, sondern aktiv mit der queeren Szene zusammenzuarbeiten und gemeinsam für eine stetige Verbesserung der Situation zu sorgen", sagte Polizeipräsident Müller.
LSBTIQ*
"LSBTIQ*" dienst als Abkürzung für "Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen".
Die im Diversitätsdezernat angesiedelte Stabsstelle für Antidiskriminierung hatte ein Konzept für den Koordinierungskreis erarbeitet. Einmal pro Monat tagt der Koordinierungskreis mit Eskandari-Grünberg und Müller. Sie entwickelten einen Fünf-Punkte-Plan, der Veranstaltungen oder Sicherheitskonzepte vorsieht.
Erstmals findet ein Frankfurter Pride Month statt
So finden am 16. und 17. Juni Aktionstage im queeren Viertel nahe der Konstablerwache unter dem Motto "Vielfalt Ohne Gewalt" statt. Es ist zugleich der Auftakt "Frankfurter Pride Month". Menschen aus den LSBTQI*-Community feiern zusammen die Freiheit oder protestieren gegen Hass und Gewalt gegen queere Menschen.Geplant sind weitere Veranstaltungen sowie eine Öffentlichkeitskampagne mit dem Titel "Safer Spaces for Queer People", die Erarbeitung und der Ausbau eines Awareness–Konzepts für den CSD sowie Gespräche mit der Gastronomie sowie mit Club- und Barbesitzerbesitzern.
"Ich bin unglaublich stolz auf das Engagement aller Beteiligten und auf die bisherigen Ergebnisse unserer Arbeit. Auf die Aktionstage am 16. und 17. Juni freue ich mich ganz besonders. Sie sollen nicht nur das Regenbogenviertel sichtbarer machen, sondern auch Brücken schlagen und der Startschuss für ein bunteres und toleranteres Frankfurt sein", sagte Electra Pain.
- Pressenewsletter der Stadt Frankfurt am 22. Mai
- regenbogenportal.de: Beschreibung der Abkürzungen