Mietwahnsinn in Hessen Immer größerer Anteil des Einkommens geht für Miete drauf
Aktuelle Ergebnisse des Mikrozensus 2022 zeigen: Ein immer größerer Anteil des Einkommens muss für die Miete ausgegeben werden.
Mieter und Mieterinnen in Hessen müssen einen immer größeren Anteil ihres Einkommens für Miete ausgeben. Das belegt der am Dienstag veröffentliche Mikrozensus für das Jahr 2022. Demnach haben hessische Haushalte im Jahr 2022 durchschnittlich 29,6 Prozent ihres Einkommens für Miete ausgegeben. Zum Vergleich: 2018 hatte die Mietbelastung noch bei 28,2 Prozent gelegen.
Die Bruttokaltmiete setzt sich aus der Nettokaltmiete (Grundmiete) und den kalten Nebenkosten zusammen, die an die Vermieterinnen und Vermieter gezahlt werden, heißt es dazu in der Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes. Rund 130.000 der hessischen Hauptmieterhaushalte wendeten im Jahr 2022 die Hälfte ihres Nettoeinkommens für die Miete auf. Besonders Einpersonenhaushalte leiden unter den hohen Mieten: ihre Mietbelastungsquote liegt dem Mikrozensus zufolge im Durchschnitt bei gut einem Drittel (34,7 Prozent) ihres Einkommens.
Höchste Bruttokaltmiete je Quadratmeter in Frankfurt
Besonders hoch war die durchschnittliche Mietbelastung in den Großstädten Wiesbaden, Darmstadt und Offenbach. Zusammengefasst lag die durchschnittliche Mietbelastung bei 32,1 Prozent und die Bruttokaltmiete pro Quadratmeter bei 10,70 Euro.
Dabei werden die Städte nur von Frankfurt übertroffen: Hier zahlten Mieterinnen und Mieter mit 11,60 Euro die höchste Bruttokaltmiete je Quadratmeter. Die Mietbelastung sei aufgrund der durchschnittlich etwas höheren Haushaltsnettoeinkommen in der Mainmetropole jedoch mit 30,6 Prozent geringer als im Bereich der anderen Großstädte gewesen.
- destatis.de: Miete und Mietbelastungsquote von Hauptmieterhaushalten1 2018
- statistik.hessen.de: Mitteilung vom 2. Mai 2023