Wegen Mordversuch Baby mit voller Kraft auf Boden geworfen? Vater angeklagt
Es sind schwere Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft in Aschaffenburg gegen einen Vater erhebt. Er soll einem Säugling mit Absicht Brüche zugefügt haben.
Rund sechs Monate nach der schweren Misshandlung eines Kleinkindes in Aschaffenburg hat die Staatsanwaltschaft einen Vater wegen Mordversuchs angeklagt. Zudem werde ihm schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen vorgeworfen, teilte das Gericht am Mittwoch mit.
Der zur Tatzeit 34-Jährige soll dem damals etwa 10 Monate alten Jungen am 25. Oktober 2022 schwere Kopfverletzungen und Brüche zugefügt haben. Zeitweise schwebte das Kind in Lebensgefahr.
"Es besteht der dringende Verdacht, dass der Beschuldigte das Kind insbesondere mehrfach mit voller Kraft auf den Boden geworfen hat", hatte die Staatsanwaltschaft wenige Tage nach der Tat mitgeteilt. Zum Motiv wurde bisher nichts bekannt. Bei seiner Vernehmung durch einen Ermittlungsrichter hatte der Mann den Tatvorwurf bestritten.
Mann soll auch Kind aus früherer Beziehung misshandelt haben
Er soll seinen Sohn bereits im vergangenen Juli misshandelt haben sowie ein anderes Kind aus einer früheren Beziehung im Jahr 2017. Auch für diese Misshandlung von Schutzbefohlenen wird der Mann angeklagt.
Zu diesen Taten hatte es laut Staatsanwaltschaft vor dem schweren Übergriff am 25. Oktober 2022 keine Strafanzeigen gegeben. Bei der Tat soll der Verdächtige in der gemeinsamen Wohnung mit seiner Lebensgefährtin, der Mutter des Kindes, gestritten haben. Nachbarn hörten die Hilferufe der Frau und verständigten die Polizei. Der Mann sitzt seither in Untersuchungshaft.
Das Landgericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.
- Nachrichtenagentur dpa