Untergrund-Bordell im Fokus Großangelegte Razzia gegen illegale Prostitution gestartet
Mehr als 150 Einsatzkräfte durchsuchen am Mittwoch Objekte in zwei Bundesländern. Es geht um ein illegales Bordell im Rhein-Main-Gebiet.
Am Mittwochmorgen hat die Polizei eine großangelegte Razzia gegen illegale Prostitution im Rhein-Main-Gebiet gestartet. Schwerpunkt der Durchsuchungen sei ein illegales Bordell in Wiesbaden, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Frankfurt am Main. Mehr als 150 Einsatzkräfte der Bundespolizei seien im Einsatz gewesen. Auch zwei Wohnungen im Raum Stuttgart wurden durchsucht.
"Zahlreiche Frauen" illegal prostituiert
Die Ermittlungen richten sich gegen fünf Personen, drei von ihnen wurden verhaftet. Dabei handle es sich um zwei Frauen und einen Mann im Alter von 61, 29 und 49 Jahren. Die Ermittler werfen ihnen vor, seit 2022 unerlaubt in Deutschland lebende Chinesinnen illegal als Prostituierte beschäftigt zu haben. Der Vorwurf der Zwangsprostitution stehe nicht im Raum, sagte der Polizeisprecher. Die 61-Jährige soll das Bordell mit der 29-jährigen Beschuldigten geführt haben.
Zudem fanden die Ermittler mehr als 300.000 Euro Bargeld, pfändeten Bankguthaben und stellten Handys und Datenträger sicher.
"Es geht um zahlreiche Frauen", sagte der Sprecher. Das genaue Ausmaß sei aber noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Beschuldigten sollen den Frauen Wohnungen und den Arbeitsplatz im illegalen Bordell zur Verfügung gestellt haben. Bei der Durchsuchung seien am Mittwoch drei Frauen angetroffen worden.
Drei Verdächtige kommen vor Haftrichter
Unterstützt wurde die Polizei von 15 Steuerfahndern des Finanzamtes Wiesbaden. Denn es geht auch um systematischen Betrug mit Sozialversicherungsbeiträgen. In der Hauptsache wird den Verdächtigen gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen vorgeworfen. Zwar sollen sie die Frauen nicht nach Deutschland gebracht haben. Da sie hier aber illegal leben und auch illegal beschäftigt sind, greife dieser Paragraf, erklärte der Polizeisprecher.
Die drei Verhafteten sollen am Donnerstag, 30.01.2025, einem Haftrichter vorgeführt werden.
- Gespräch mit Sprecher der Bundespolizei
- presseportal.de: Mitteilung Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt am Main, 29. Januar 2025