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Hessen | Messerattacke nach Streit um rechtsextreme Musik – Polizei schwieg


In Haus von Studentenverbindung
Messerstiche nach Streit um rechtsextreme Musik

Von dpa, t-online, stn

Aktualisiert am 19.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann hält ein Messer (Symbolbild): Das Urteil gegen einen Mann wurde in Berlin bestätigt.Vergrößern des Bildes
Ein Mann hält ein Messer (Symbolbild): Das Urteil gegen einen Mann wurde in Berlin bestätigt. (Quelle: INSADCO/imago-images-bilder)
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Bereits im Februar kam es zu der Tat in einer Studentenverbindung. Zwei Monate kommt der Fall an die Öffentlichkeit. Warum schwiegen Polizei und Staatsanwaltschaft?

Ein 23-Jähriger soll in einer Studentenverbindung in Bingen auf einen 20 Jahre alten Mann eingestochen haben. Der 20-Jährige soll sich zuvor über rechtsextreme Musik beschwert haben, die der Beschuldigte abgespielt hatte, wie die Staatsanwaltschaft in Mainz am Mittwoch mitteilte. Der mutmaßliche Täter ist ein 23-Jähriger aus Hessen. Er habe der 20-Jährige bei der Tat Mitte Februar vier Stichwunden am Oberkörper mit einer Tiefe von maximal 0,5 Zentimetern erlitten. Zuvor sei es zu einer "verbalen Auseinandersetzung" gekommen. Die "Frankfurter Rundschau (FR)" berichtete zuerst.

Die Tat ereignete sich allerdings bereits im Februar. Doch laut "FR" berichtete weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft über den Vorfall. Ein Sprecher erklärte, die Staatsanwaltschaft habe davon abgesehen, da sich die Tat in einem privaten Rahmen ereignet habe und zum Tatzeitpunkt keine "Öffentlichkeitswirkung" eingetreten sei. Zudem seien bei der Tat keine "gravierenden Rechtsgutsverletzungen eingetreten" und es bestehe kein dringender Tatverdacht für ein versuchtes Tötungsdelikt.

Täter von Bingen gehört einer anderen Verbindung an

Gegenüber der Zeitung zeigte sich der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) entsetzt, dass der Fall von den Behörden nicht veröffentlicht worden ist. "Offensichtlich soll hier bewusst das alltägliche Ausmaß rechter und rassistischer Gewalt verschleiert werden", sagte VBRG-Geschäftsführerin Heike Kleffner gegenüber der "FR".

Die genauen Hintergründe sowie das Motiv des Beschuldigten seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Der 23-Jährige soll einer anderen Studentenverbindung angehören und am Abend der Tat als Gast in der Bingener Verbindung übernachtet haben. Der 20-Jährige sei Mitglied der Studentenverbindung, in deren Vereinsheim sich die Tat ereignete. Er sei nach einer Behandlung am Folgetag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Beschuldigte habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen gegen ihn geäußert.

Verwendete Quellen
  • fr.de: Messerstiche nach Protest gegen rechte Musik – Mutmaßlicher Täter aus Hessen
  • Nachrichtenagentur dpa
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