Umweltdezernentin warnt Falsches Futter für Wildgänse: "Die Tiere können nicht mehr fliegen"
Vielerorts hält sich der Irrglaube, dass es gut sei, Wildgänse mit Brot oder Kuchen zu füttern. Die Folge: Immer mehr Tiere werden flugunfähig – auch in Frankfurt.
Fotos von Kanadagänsen mit merkwürdig abgespreizten Flügeln haben in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken Aufsehen erregt. Laut Frankfurter Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) liegt die seltsame Verformung der Flügel vermutlich am falschen Futter. Immer wieder werde nämlich beobachtet, dass Menschen in "falsch verstandener Tierliebe" die Wasservögel mit Brot- und Kuchenresten füttern.
In Wahrheit ist die Fütterung von Getreideprodukte für die Tiere allerdings gefährlich. Denn: "Unnatürliches, zu energie- oder proteinreiches Futter, dem wichtige Vitamine und Mineralstoffe fehlen, könne in der Wachstumsphase gerade bei Kanada- und Nilgänsen zum sogenannten Kippflügel führen, einer Fehlbildung der Schwungflügel", erklärt die Dezernentin.
Fütterungsverbot in Frankfurt
Die Folgen für die Gänse seien gravierend: "Die Tiere können nicht mehr fliegen und bleiben ihr Leben lang geschädigt", sagt Heilig und verweist auf das Fütterungsverbot von Wasservögeln am Main, im Ostpark und an den anderen Weihern und Seen der Stadt.
Seit Jahren sorgen Wildgänse vielerorts in Hessen für Ärger. Besonders in den Frankfurter Freibädern zählen die Tiere zu unliebsamen Gästen. Im Rödelheimer Brentanobad war die Plage 2017 derart groß, dass man die Tiere dort zum Abschuss freigab.
- Mitteilung der Stadt Frankfurt am 18. April 2023
- Eigene Recherche