Empfang von Ministerpräsident Rhein Wirbel um Foto aus der hessischen Staatskanzlei
Rassismus beim Fastnachtsempfang? Die 1. Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft "Mörlau" entsendet einen "Mohren" in die hessische Staatskanzlei.
Der Empfang der Fastnachtsvereine durch den Ministerpräsidenten hat in Hessen eine lange Tradition. So wie manche Trachten, Kostüme oder anderen Verkleidungen. Diese können jedoch auch als unpassend verstanden werden. Am Samstag empfing Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident von Hessen, im Wiesbadener Schloss Biebrich einen als "Mohr" verkleideten weißen Mann.
Das Problem: Das schwarz gefärbte Gesicht erinnert an die Methode des "Blackfacing". Unter dem Begriff aus dem englischen Sprachraum versteht man, dass sich ein weißer Mensch das Gesicht mit Farbe bemalt, um auf der Bühne eine Figur mit dunkler Haut darzustellen. Das wird von Experten und Betroffenen als rassistische Beleidigung gewertet.
Hessische Staatskanzlei beschwichtigt
Offenbar hat sich das noch nicht bis zur 1. Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft herumgesprochen. In Mörlau gilt der Mohr "als Symbol der Ober-Mörlener Fastnacht und findet sich sowohl im Wappen der Karnevalsgesellschaft als auch in dem der Wetterau-Gemeinde Ober-Mörlen wieder", heißt es.
"Die Vereine entscheiden selbst, mit welchen Vereinsmitgliedern sie an dem Empfang teilnehmen", sagte ein Sprecher der Staatskanzlei. 425 Tollitäten – also Fastnachtshoheiten – aus mehr als 100 Fastnachtsvereinen waren bei dem Treffen eingeladen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- deutschlandfunk.de: "Was ist "Blackfacing"?"
- Webseite der 1. Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft "Mörlau" e.V.