Verschwörungstheorien Umstrittener Historiker soll Vorträge in Bensheim halten
Verschwörungstheorien und Holocaust-Vergleiche: In Bensheim soll kommende Woche der Historiker Daniele Ganser auftreten. Die Stadt distanziert sich.
Der umstrittene Schweizer Historiker und Publizist Daniele Ganser will ab kommender Woche insgesamt vier Vorträge im Bürgerhaus Bensheim halten. Unter dem Thema "Achtsam leben in einer unfriedlichen Welt!" wurde der selbsternannte Friedensforscher vom Verein "Lebenskunst" in die hessische Stadt eingeladen.
Ganser erlangte mit seiner 2005 veröffentlichten Dissertation "NATO-Geheimarmeen in Europa" Bekanntheit. Seitdem verbreitet er in diversen Publikationen und Interviews Verschwörungstheorien zum 11. September und Theorien aus dem "Querdenker"-Spektrum. Während der Pandemie hatte Ganser eine von ihm wahrgenommene Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften mit dem "Dritten Reich" verglichen, in dem die Nazis den Holocaust an den Juden verübten.
Stadt distanziert sich von geplanten Vorträgen
Tickets für Gansers-Auftritt können für 30 Euro über die Webseite des Vereins gebucht werden. Wie der "hr" berichtet, distanziert sich die Stadt Bensheim "ausdrücklich" von der Veranstaltung. Allerdings sehe die Stadt keine vertragsrechtliche Handhabe, die Veranstaltung zu untersagen oder zu verhindern.
Auch die Bergsträßer Initiative Vielfalt wende sich gegen die geplanten Ganser-Vorträge. Angesicht der vielen Geflüchteten aus der Ukraine, die in Bensheim Zuflucht gefunden hätten, seien Gansers "verschwörungsbehafteten Erklärungen" nicht passend für ein öffentliches Gebäude, so ein Sprecher der Initiative gegenüber dem "hr".
- hessenschau.de: Umstrittener Historiker tritt im Bürgerhaus Bensheim auf
- Eigene Recherche