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Iran-Protest | Ehsan Abasy im Hungerstreik vor Konsulat: "Ich habe keine andere Wahl"


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Iraner protestiert vor Konsulat in Frankfurt
Hungerstreik – wenn es sein muss, bis zum Tod


Aktualisiert am 30.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Iraner Ehsan Abasi vor seinem kleinen Camp: Er will so lange protestieren bis das Konsulat schließt.Vergrößern des Bildes
Der Iraner Ehsan Abasy vor seinem kleinen Camp: Er will so lange protestieren, bis das Konsulat schließt. (Quelle: Stefan Simon/t-online)

Der Iraner Ehsan Abasy protestiert seit Tagen vor dem iranischen Konsulat. Er fordert dessen Schließung sowie die Ausweisung des iranischen Botschafters.

Es ist Tag 8 im Hungerstreik von Ehsan Abasy: Er steht vor dem iranischen Konsulat in Frankfurt am Main neben einem orangefarbenen Zelt und einem roten Sonnenschirm. Dazwischen stehen mehrere Flaschen Wasser, an den Zäunen hängen Schilder und Fotos von inhaftierten oder getöteten Iranern. Seine Hände versteckt er in den Taschen seines schwarzen Mantels. Er lächelt.

Er war auf vielen Demonstrationen in Deutschland, in Berlin, in Frankfurt und in Fulda, dort, wo er seit drei Jahren lebt. "Ich war viel auf der Straße, aber alles ohne Erfolg", sagt der 38-Jährige in gebrochenem Deutsch. Mitte November entschied er sich, in den Hungerstreik zu treten.

Auslöser war der Tod des neunjährigen Kian Pirfalak. Der Junge wurde am 16. November in der Stadt Izeh erschossen, als er mit seinen Eltern im Auto saß. Der Tod des kleinen Kian löste landesweite Proteste aus. Auch für Abasy änderte sich ab dem Tag alles: "Ich habe keine andere Wahl mehr. Der Hungerstreik ist für mich der letzte Ausweg".

Für Abasy geht es um sein Leben und die Freiheit aller Iraner

Seine zentralen Forderungen lauten: Deutschland soll den iranischen Botschafter ausweisen und alle Vertretungen des Irans in Deutschland schließen. Er bezeichnet das Konsulat, vor dem er protestiert, als "Spionagenest". Neben iranischen Auslandsvertretungen steht unter anderem auch das Islamische Zentrum Hamburg im Verdacht, iranische Oppositionelle im Exil auszuspähen. Die Islamische Republik, "die das Blut von Tausenden von Iranern vergossen hat und dieses Massaker immer noch fortsetzt", müsse in Deutschland zurückgedrängt werden. Er bleibe so lange im Hungerstreik, bis die "Spionagenester" geschlossen seien, selbst wenn er durch den Hungerstreik sterben werde.

Seinen Protest machte er auf Instagram publik. Und das mit Erfolg: Täglich kämen rund 200 Leute, sagt er. Sie brachten ihm neben Wasser schon Campingstühle, das Zelt, Teekannen, Propangasflaschen, einen kleinen Campingkocher. "Vor allem abends sind viele Menschen hier, 30 bis 40 mindestens", erzählt er. Bislang aber nur Iranerinnen und Iraner, wie er sagt. "Ich hoffe, dass mich ich auch mal Deutsche besuchen."

Abasy lebt seit drei Jahren in Deutschland. Er stammt aus der iranischen Hauptstadt Teheran. Abasy ist studierter Ingenieur. In Fulda arbeitete er als Schweißer, abends fuhr er Pizza aus. Doch weil sein Arbeitsvisum ausgelaufen ist, kann er nicht mehr arbeiten. "Ich bin nach Deutschland gekommen, um ein besseres Leben zu führen. Aber ich habe es nicht geschafft", sagt er.

Abasy möchte daher bald wieder zurück in seine Heimat, sobald, nach seinen Worten, die Revolution siege und Frieden im Land herrsche. Der 38-jährige Iraner will so lange im Hungerstreik bleiben, "bis der Iran freikommt".

Verwendete Quellen
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