Frankfurt am Main: Stadt nennt Gründe für tödlichen Unfall im Stadtwald

Nach tödlichem Unglück

Stadt nennt Ursachen für herabfallende Äste im Frankfurter Stadtwald

Der tödliche Unfall einer Spaziergängerin im Stadtwald begründet die Stadt mit dem seit Jahren sehr schlechtem Zustand der Bäume. 96 Prozent der Bäume sind krank.

Nach dem tödlichen Unfall im Frankfurter Stadtwald, bei dem eine 73-Jährige durch einen herabfallenden Ast ums Leben gekommen ist, hat das Umweltdezernat nun mögliche Ursachen genannt. Die letzten vier Jahre sei der Sommer heiß und regenarm gewesen. Das habe die Bäume innerhalb weniger Jahre geschwächt, heißt es in der Mitteilung.

Die Folgen seien vermehrt Trockenschäden und unvermittelte Abbrüche von Ästen. Die Ursache sei eine unzureichende Wasserversorgung der Äste und Baumkronen, wodurch insbesondere der Zelldruck und somit die Spannung auf der Oberseite der Äste nachlasse. In Folge dessen würden teils sogar äußerlich völlig gesund erscheinende und belaubte Äste abbrechen. Zusätzlich habe sich durch die trockenen Sommer auch der Totholzanteil in den Kronen der Bäume deutlich erhöht. Nach Angaben des Waldzustandsberichts 2021 sind 96 Prozent der Bäume krank oder schwer beschädigt.

"Der Zustand unserer Bäume macht uns große Sorgen", sagt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne). "Pilzkrankheiten wie die Weißfäule verbreiten sich im Holz in einem nie zuvor erlebten Tempo. Das bestätigen uns auch Baumgutachten immer wieder. Die Trockenheit schwächt den Baum, der Pilz hat dann ein leichtes Spiel, sich in ihm breit zu machen." Um sparsam mit dem wenigen Wasser umzugehen und den Verlust durch Verdunstung zu reduzieren, reagierten Bäume mit dem Abfall ihrer Blätter und Nadeln. Die Holzfasern könnten die Äste nicht mehr halten.

Stadt warnt seit Jahren vor den Gefahren im Stadtwald

Die Stadt Frankfurt hat in den letzten Jahren immer wieder vor herabfallenden Ästen durch Brüche und Baumstürzen gewarnt. Stürme, aufgeweichte Böden und Schnee im Herbst und Winter werden die Möglichkeit von Astabbrüchen oder Baumstürzen erhöhen, warnt das Umweltdezernat.