Leerstandsrekord Frankfurts Büros stehen leer – neue Hochhäuser entstehen trotzdem
Die Leerstandsquote von Büroflächen in Frankfurt erreicht einen neuen Höchststand. Gleichzeitig wächst die Skyline.
Inmitten des Homeoffice-Trends stehen in Frankfurt immer mehr Büroflächen leer. Zugleich wurde bei den Neuvermietungen 2024 ein historisch schlechtes Ergebnis verzeichnet, wie aus einer Auswertung des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) hervorgeht.
Demnach stieg die Leerstandsquote in der Bankenmetropole auf 9,7 Prozent, nach 8,8 Prozent 2023. Laut JLL standen Ende 2024 über eine Million Quadratmeter Bürofläche leer. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 370.600 Quadratmeter Bürofläche neu vermietet. Innerhalb der vergangenen 15 Jahre habe es nur 2020 einen noch niedrigeren Flächenumsatz gegeben, hieß es.
2024 fehlten die Großabschlüsse, sagte Suat Kurt, Niederlassungsleiter von JLL Frankfurt. Fast alle großen Gesuche seien ins neue Jahr geschoben worden, in dem JLL eine Erholung erwartet. Für den mit Abstand größten Abschluss 2024 sorgte die Europäische Zentralbank, die 34.100 Quadratmeter im Büroturm "Gallileo" mietet.
Spitzenmieten immer höher
Zugleich werden attraktive Büros, etwa im Bankenviertel, immer teurer, so JLL. Im vierten Quartal sei bei der Spitzenmiete erstmals die 50-Euro-Marke je Quadratmeter geknackt worden. "Vermieter von Büroflächen in Toplage und mit bester Qualität können sich über eine anhaltend hohe Nachfrage und steigende Mieten freuen", sagte Kurt. Alle anderen müssten sich ins Zeug legen.
Seit der Corona-Pandemie hat sich das Homeoffice in Deutschland etabliert, wenngleich manche Unternehmen wie die Deutsche Bank wieder mehr Präsenz von ihren Beschäftigten fordern. Viele Firmen verkleinern ihre Flächen.
Trotz Leerstand entstehen neue Hochhäuser
Trotz der geringen Nachfrage nach Bürofläche sollen in Frankfurt in diesem Jahr neue Hochhäuser entstehen. So wird etwa das Projekt "Frankfurt Four" in diesem Jahr fertiggestellt. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zuvor berichtete, sei der größte Teil der rund 100.000 Quadratmeter großen Bürofläche bereits vermietet.
Anders erfolgreich sieht es bei anderen Bauprojekten aus. Für den "Central Business Tower", der 52 Etagen und rund 70.000 Quadratmeter messen soll und im Jahr 2028 bezugsfertig sein soll, hat die Landesbank Hessen-Thüringen bisher noch keinen Mieter. Auch für den Hochhaus-Neubau an der Kaiserstraße, der den Arbeitstitel "Gloria" trägt und 2029 auf den Markt kommen soll, gibt es nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" noch keine Mieter. Das Hochhaus ist das erste Projekt aus dem Hochhausentwicklungsplan, das im vergangenen Jahr beschlossen wurde.
- Nachrichtenagentur dpa
- faz.de: "Warum die Skyline weiter wächst" vom 02.01.2025
- jll.de